Vor fast genau einem Jahr musste Thomas Widmann seinen Sessel in der Landesregierung räumen. Wegen einiger Aussagen in abgehörten Telefongesprächen hatte Landeshauptmann Arno Kompatscher dem Landesrat für Gesundheit die Zusammenarbeit aufgekündigt. Sein Mandat als Abgeordneter der SVP im Landtag übt Widmann weiterhin aus. <BR /><BR />Bis auf das Veto von Landeshauptmann Arno Kompatscher stünde einer neuerlichen Kandidatur des Ex-Landesrates eigentlich nichts im Wege. „Ich habe schon vor einiger Zeit gesagt, dass es von Seiten der Parteigremien aktuell kein Maßnahme gibt, die eine Kandidatur verbieten würde“, sagt Partei-Obmann Philipp Achammer. „Die Entscheidung für eine Nominierung der Kandidaten liegt bei den Ortsgruppen und die definitive Entscheidung über die Liste dann bei der Landesleitung.“<BR /><BR /> Ein klares Nein zu einer Kandidatur von Thomas Widmann klingt anders. <BR />Der Sprung auf die von Achammer und Kompatscher zu bestückende Landesliste, auf der noch 3 Plätze frei wären, ist allerdings so gut wie ausgeschlossen. Während es von Ersterem offensichtlich kein Nein zu einer Kandidatur Widmanns geben würde, hatte Kompatscher bekanntlich schon klar kundgetan, dass er mit Widmann gewiss nicht auf einer Liste stehen wolle. <h3> Der Weg über den Heimatbezirk?</h3>Bleibt der Weg über Widmanns Heimatbezirk Bozen. Mit Franz Locher, Luis Walcher, Helmuth Renzler, Hannes Mussak und Magdalena Perwanger sowie nunmehr auch mit dem Rittner Bürgermeister Paul Lintner stehen 6 Namen bereits fest. „Uns fehlt eigentlich nur mehr eine zweite Frau“, sagt SVP-Bezirks-Obmann Dieter Steger. Sollten aber weitere Kandidaten nominiert werden, komme es eben zur Stichwahl. <BR /><BR />Und was sagt Widmann selbst zu einer Kandidatur? „Ich bin von 5 Leuten aus der Partei gefragt worden, ob ich kandidieren würde“, sagt er. „Die Entscheidung ob ich mich nominieren lasse, liegt bei mir.“ Gefallen sei sie noch nicht. Chancen, wieder den Sprung in den Landtag zu schaffen, würden dem von Kompatscher geschassten Ex-Landesrat gute nachgesagt.<BR /><BR />Thomas Widmann, 1959 in Bozen geboren, studierte an der Universität für Bodenkultur in Wien und war u.a. ab 1993 Direktor des Südtiroler Bauernbundes. Von 1997 bis 2003 war er Landessekretär der SVP, im Herbst 2003 wurde er erstmals in den Landtag gewählt; auf Anhieb schaffte er auch den Sprung in die Landesregierung; von 2014 bis 2016 war er Präsident des Landtags.