Der unter irischer Flagge fahrende Frachter „Rachel Corrie“ sei mit voller Fahrt auf dem Weg zur Küste des Gazastreifens und wolle die von Israel verhängte Seeblockade brechen, sagte die Mitbegründerin der Organisation „Free Gaza“, Greta Berlin, am Freitag in Larnaca (Zypern). Das Schiff solle noch im Laufe des Freitags oder Samstags an Ort und Stelle sein.Eine israelische Armeesprecherin dementierte unterdessen Berichte, wonach die Marine das Hilfsschiff abgefangen hat. „Das stimmt im Augenblick nicht“, sagte sie. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte zuvor angekündigt, dass Israel eine Verletzung der verhängten Seeblockade vor dem Gazastreifen nicht tolerieren werde. Allerdings stellte Netanyahu Lockerungen der bisherigen Sanktionen in Aussicht. Israel hat den pro-palästinensischen Aktivisten außerdem angeboten, ihre Fracht im Hafen von Ashdod zu löschen.Bei der Erstürmung der Gaza-„Solidaritätsflotte“ am Montag hatten israelische Soldaten neun Menschen getötet und mehr als 40 verletzt. Das Vorgehen hatte weltweit Kritik ausgelöst.Der irische Frachter hat rund 1.200 Tonnen Ladung an Bord, darunter auch 560 Tonnen Zement. Israel lässt bisher keinen Zement in den Gazastreifen passieren. Als Grund gibt die Regierung in Jerusalem an, dass die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas damit ihre militärischen Strukturen neu aufbauen könnte. Zementmangel ist nach Angaben von Hilfsorganisationen eines der größten Hindernisse beim Wiederaufbau des im Gaza-Krieg 2008/2009 zerstörten Gazastreifens.apa/dpa