Zuerst gab Mathias Behmann, Vorstand des Amtes für Statistik der Stadt Innsbruck, einen interessanten Einblick in das Wahlergebnis in allen möglichen Facetten. So haben die Statistiker das Wahlergebnis sowohl nach Sprengeln, Stadtteilen, aber auch Wohnverhältnissen, Bildung, Einkommen etc. analysiert. Wobei das dieses Mal, so sagte Behmann, nicht mehr ganz so aussagekräftig gewesen sei, weil sehr viele Menschen per Wahlkarte ihre Stimme abgegeben hätten.<h3> Wo die verschiedenen Parteien punkteten</h3>Einige Erkenntnisse sind freilich nicht ganz neu: Etwa, dass Grüne bei der jungen Generation punkteten, die FPÖ hingegen bei den älteren Menschen. Dass die SPÖ und die FPÖ im „Arbeiterstadtteil“ Pradl um die selbe Wählerschaft buhlten. <BR /><BR />Anderes war hingegen überraschend: So waren die Sozialdemokraten die einzige Partei bei dieser Wahl, die in allen Stadtteilen dazugewinnen konnten. Oder dass die Liste JA von Johannes Anzengruber den Freiheitlichen teils ordentliche Konkurrenz machte.<h3> Der Einfluss der EU-Studierenden</h3>In der Innenstadt sah Behmann beim dortigen Erfolg der Grünen einen „eindeutigen studentischen Einfluss, auch wenn wir nicht sagen können, wie groß der war“. Lore Hayek zeigte sich bei dieser Analyse skeptisch, weil man nicht sagen könne, wie viele der 20.000 EU-Bürgerinnen und -Bürger Studierende mit einem Hauptwohnsitz in Innsbruck seien.<BR /><BR /> Aus Datenschutzgründen hält die Universität Innsbruck diese Informationen geheim. Ohne diese könne man den Einfluss von EU-Studierenden auf die Wahlen aber nicht seriös darstellen, so Hayek.<h3> Höhere Wahlbeteiligung als 2018</h3>Ebenfalls bemerkenswert war, dass die einzelnen Parteien in absoluten Zahlen nur relativ wenige Stimmen verloren. So etwa waren es bei der FPÖ nur 400 gegenüber 2018. Dass dennoch ein Minus von 3,4 Prozentpunkten herauskam, lag an der Wahlbeteiligung, die um 10 Prozentpunkte höher war als damals.<BR /><BR />Auch die Politprofis überrascht hat das Abschneiden der Kommunisten, die nun 3 Mandate im Gemeinderat haben. Daraus sei vielleicht auch eine Folge für die Bundespolitik abzuleiten, meinte Hayek: „Es ist eine Stadt mehr, in der die KPÖ nun vertreten ist. Sie hat jetzt mehr Infrastruktur.“ Und insofern sei mit ihr zu rechnen. <BR /><BR />Das Gegenteil treffe auf die NEOS zu, die aus dem Gemeinderat geflogen sind. Hayek: „Wenn sie in den Städten nicht gewinnen, dann gewinnen sie nirgendwo.“<h3> Die Kandidaten der Bürgermeister-Stichwahl</h3>Hayek hatte auch die beiden Kandidaten für die Bürgermeister-Stichwahl am 28. April eingeladen. Gekommen war allerdings nur Georg Willi (Grüne). Er versicherte neuerlich, eine „stabile Zukunftskoalition“ mit JA und der SPÖ eingehen zu wollen: „Man soll nicht sagen, ich hätte nicht dazugelernt.“ <BR /><BR />Den Zweikampf gegen Anzengruber wolle er „sachlich und mit persönlichem Respekt“ anlegen. Er glaube, einen guten Plan für Innsbruck und deutlich mehr Erfahrung als Anzengruber aufweisen zu können.<BR />