Lesen Sie hier, welche Optionen für eine Rentenreform derzeit auf dem Tisch der Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni liegen.<BR /><BR />Die Rentenreform ist ein Dauerbrenner in der italienischen Politik – und ein Thema, das immer wieder auf die lange Bank geschoben wird. Mit dem 31. Dezember läuft das aktuelle Gesetz, die „Quota 102“, aus. Eigentlich würde diese dann durch die Wiedereinführung des Forner-Gesetzes ersetzt, doch das soll nicht passieren. In diesem Punkt ist sich die Koalition aus Fratelli d'Italia, Lega und Forza Italia einig.<BR /><BR />Aber wie? Hierzu haben die Parteien im Wahlkampf recht unterschiedliche Positionen bezogen: die jährliche Verlängerung der „Quote 102“ zusammen mit den ebenfalls zum Jahresende auslaufenden „Ape sociale“ und „Opzione donna“, die zu den herkömmlichen vorzeitigen Rentenmöglichkeiten hinzukommen würden, lagen auf dem Tisch. Eine endgültige Entscheidung ist bisher nicht gefallen und die Zeit drängt.<h3> Fristen und Verlängerungen</h3>Wie erwähnt läuft die „Quote 102“ mit dem Ende des Jahres aus, die von der Regierung Draghi mit dem letzten Haushaltsgesetz nach dem Ende des dreijährigen Versuchszeitraums der Quote 100 eingeführt worden war. Damit hatte man die Möglichkeit zum frühzeitigen Renteneintritt im Alter von 64 und mit 38 Beitragsjahren geschaffen.<BR /><BR />Zum selben Zeitpunkt läuft auch die „Opzione donna“ aus. Diese ermöglichte den Renteneintritt im Alter von 58nJahren (59 Jahre für Selbstständige) und 35 Beitragsjahren, sofern diese im Jahr 2021 erreicht wurden.<BR /><BR />Das Gleiche gilt für den „Ape sociale“, der es ermöglichte mit 63 Jahren aus der Arbeitswelt auszuscheiden, mit je nach Fall 30 bzw. 36 Beitragsjahren. Momentan strebt die Regierung laut der italienischen Tageszeitung „Il Corriere della Sera“ eine Verlängerung dieser beiden Maßnahmen für Schwerarbeiten an. Dafür sollen 2 Milliarden Euro frei gemacht werden. <BR /><BR />Außerdem liegt auch eine Verlängerung der „Quote 102“ um ein weiteres Jahr auf dem Tisch. Dagegen haben sich allerdings die Gewerkschaften ausgesprochen. Dieses „Nein“ werden sie wohl auch auf dem ersten Treffen mit der neuen Ministerin für Arbeit und Sozialpolitik, Marina Calderone, am heutigen Freitag unterstreichen. Und in diesen Chor dürfte vermutlich auch die Lega einstimmen.<h3> Die „flexible Quote 102“</h3>Anstelle der Verlängerung der „Quote 102“ steht eine weitere Option im Raum: Die Einführung einer „flexiblen Quote 102“. Dabei sollen Dienst- und Lebensalter miteinander kombiniert und damit der Renteneintritt im Alter von Personen, die zwischen 60 und 65 Jahren alt sind und mindestens 35 Jahre Beitragszahlungen geleistet haben, ermöglicht werden. Laut aktuellen Daten wären von dieser Regelung rund 470.000 Personen in italien betroffen.<BR /><BR />Eine andere Idee für eine Überarbeitung der Quote 102 hat die Lega. Sie möchte 41 Beitragsjahre und 61 Lebensjahre als Voraussetzung für den Renteneintritt. Dies gilt als Annäherung an den eigentlichen Lega-Favoriten, die „Quote 41“. Diese würde die Möglichkeit schaffen, mit 41 Beitragsjahren unabhängig vom Lebensalter in Rente zu gehen. Die nach Vorstellungen der Lega angepasste „Quote 102“ würde mit einer Milliarde Euro zu Buche stehen. <h3> Reduzierung der Beiträge</h3>Die Lega lässt zudem mit einer weiteren Idee aufhorchen, bei der es darum geht, die Menschen so lang wie möglich bei der Arbeit zu halten. So spricht sich die Partei dafür aus, Beitragszahlungen zu reduzieren, um so die Einkommen zu stärken. Damit soll der Renteneintritt weniger erstrebenswert sein und Arbeitnehmer länger im Beschäftigungsverhältnis gehalten werden. Der Fokus liegt vor allem auf Angestellten im öffentlichen Sektor und im Gesundheitswesen.<BR /><BR /><BR /><BR /><BR /><BR />