Nach Angaben Ramas soll die digitale Ministerin künftig eigenständig über die Vergabe von öffentlichen Ausschreibungen entscheiden – und damit das größte Einfallstor für Korruption in Albanien schließen.<h3> Symbolfigur mit Mission</h3>„Diella“ bedeutet „Sonne“. Das System erhielt ein weibliches Gesicht in traditioneller albanischer Tracht und war bereits seit Januar im Einsatz: Zunächst unterstützte es Bürgerinnen und Bürger bei der Navigation durch Behördendienste, half beim Ausfüllen von Formularen und beantwortete Fragen rund um Verwaltungsvorgänge. Mit der Ernennung in den Ministerrang soll ihr Aufgabenbereich nun stark erweitert werden.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1210902_image" /></div> <BR /><BR />Premier Rama vermarktete den Schritt laut den Berichten lokaler Medien als Maßnahme, um das EU-Kandidatenland Albanien „frei von Korruption“ zu machen.<BR /><BR />„'Diella' ist das erste Regierungsmitglied, das physisch nicht präsent ist, sondern virtuell von einer Künstlichen Intelligenz geschaffen“, hieß sie Rama im Kabinett willkommen. So würden die Entscheidungen „100 Prozent korruptionsfrei“ und jeder Schritt der Auftragsvergabe künftig „perfekt transparent“ sein, schließlich gehe es um das Geld der Steuer zahlenden Bürger.<h3> Kampf gegen ein altes Problem</h3>Korruption gilt seit Jahrzehnten als eine der größten Herausforderungen in Albanien, das seit 2014 offizieller EU-Beitrittskandidat ist. Laut Transparency International liegt das Land im aktuellen Korruptionsindex weltweit auf Platz 98 von 180 Staaten – ein Wert, der regelmäßig Kritik aus Brüssel hervorruft. <BR /><BR />Rama betonte daher, die Ernennung von „Diella“ sei ein radikaler Schritt, um die Schattenwirtschaft zurückzudrängen und Vertrauen in die Institutionen zu schaffen.