Seit eineinhalb Jahren laden die Arbeitnehmer in der SVP zu monatlichen Treffen mit den Südtiroler Sozialverbänden und den Gewerkschaften ein. "Die sozialen Kräfte in Südtirol müssen sich zusammentun und gemeinsam die Anliegen der Arbeiter und Angestellten vertreten", begründet Arbeitnehmer-Chef Christoph Gufler die Initiative. Beim Treffen standen Themen im Vordergrund, die den Arbeitnehmern unter den Nägeln brennen. „Alle Anwesenden waren sich darin einig, dass die Steuerbelastung für Lohnabhängige nicht mehr tragbar ist“, so Gufler. "Arbeitnehmer zahlen den Großteil des gesamten Steueraufkommens. Da kann es nicht sein, dass das Land noch einmal einen Zuschlag einhebt", so die Sozialverbände und Gewerkschaften. "Deshalb muss der IRPEF-Zuschlag des Landes für Einkommen bis mindestens 35.000 Euro Einkommen wegfallen". Auch bei der Altersversorgung gelte es endlich Nägel mit Köpfen zu machen: Wer ein Leben lang gearbeitet habe, solle nicht im Alter um Beiträge betteln müssen. „Dabei muss man grundsätzlich zwischen Vorsorge und Fürsorge unterscheiden“, betont Josef Stricker vom KVW. Lohnabhängige zahlen während ihrer gesamten Arbeitszeit Rentenbeiträge ein, die ihnen im Alter als Rente zurückgezahlt werden. Aus diesem Topf werden bereits jetzt die Mindestrenten jener bezahlt, die nichts oder zu wenig eingezahlt haben. Altersarmut könne deshalb nicht über das beitragsbezogene Rentensystem bekämpft werden, wohl aber durch Fürsorgemaßnahmen. Dabei gelte es jedoch den Besitz und das Familieneinkommen zu bewerten. "Wer nur eine kleine Rente bekommt, weil er wenig oder nichts eingezahlt hat, aber über ein stattliches Vermögen oder ein hohes Familieneinkommen verfügt, gehört nicht zu den Notleidenden, die der Hilfe der öffentlichen Hand bedürfen", so die Gewerkschaften und Sozialverbände. Ein wichtiges gemeinsames Anliegen war den Sozialvertretern auch die Teilnahme an den Referenden am 12. und 13. Juni. Nur wenn möglichst viele die vorgegebenen Fragen mit "Ja" beantworten, könne die von der Regierung geplante Privatisierung des Trinkwassers und der Bau von Atomkraftwerken verhindert werden. Am Treffen nahmen Tony Tschenett (ASGB), Robert Holzer (AGO), Stefan Hofer (Dachverband für Soziales und Gesundheit), Martin Wieser (Verbraucherzentrale), Alfred Ebner (AGB-CGIL), Anton v.Hartungen (SGB/CISL), Werner Mall (SAG), Josef Stricker (KVW), Irmgard Gamper (AGB/CGIL), Christian Troger (UIL/SGK) und Christoph Gufler teil.