Am Freitag nun die Überraschung: Mit 20 Stimmen wählte der Landtag Widmann ins Amt – und somit auch mit einer Stimme der Opposition.Auf Eva Klotz - die einzige Herausfordererin des ehemaligen Landesrats - entfielen 14 Stimmen. Alessandro Urzì (Alto Adige nel cuore) hatte sich der Stimme enthalten."Werde das Amt mit Würde ausüben""Ich werde das Amt mit der gebührenden Würde ausüben", versicherte Landtagspräsident Widmann unmittelbar nach seiner Wahl am Freitagvormittag und fügte an: "Ich werde mich überparteilich verhalten."Seine Aufgabe sehe er vor allen Dingen darin, die Rahmenbedingungen für eine Aufwertung des Landtags zu schaffen. "Ich werde mit allen zusammenarbeiten."Knoll: "Hier kann Kompatscher neues Klima der Zusammenarbeit beweisen"Etwas früher an diesem Freitagvormittag stand der neue Landtagspräsident dabei noch im Kreuzfeuer der Kritik.Sven Knoll, Fraktionssprecher der Süd-Tiroler Freiheit, meinte, der Landtagspräsident solle nicht von der Mehrheit gestellt werden. Und: "Dieses Amt sollte nicht als Restposten an jene vergeben werden, die keinen Platz mehr in der Landesregierung gefunden haben." Zudem habe der Landeshauptmann ein neues Klima der Zusammenarbeit angekündigt: Hier könne er es beweisen, so Knoll. Knoll schlug Eva Klotz als Landtagspräsidentin vor.Auch Pius Leitner von den Freiheitlichen sagte, er fände es angemessen, das Amt einem Vertreter der Opposition anzuvertrauen.Dello Sbarba: "Klotz ist ein Garant für Korrektheit"Riccardo Dello Sbarba unterstrich, er habe bereits seine Skepsis gegenüber Widmann geäußert, meinte dann aber: "Es kann aber auch sein, dass sich Widmann in sein neues Amt verliebt." Trotzdem meinte auch der Vertreter der Grünen, Kompatscher könne hier seine angekündigte neue Umgangsform beweisen. Er persönlich werde sich für Eva Klotz aussprechen, sie sei ein Garant für Korrektheit."Ich habe mich für die Kandidatur zur Verfügung gestellt, weil es nicht akzeptabel ist, dass nur ein Kandidat der Mehrheit antritt", so Klotz."Ich habe rechtzeitig angekündigt, was ich vorhabe und dazu stehe ich"Landeshauptmann Arno Kompatscher wies in seine Replik die Kritik der Opposition zurück: "Das Amt des Präsidenten ist ein institutionelles Amt, das gilt auch für Vertreter der Mehrheit. Der Präsident ist nur dem Gesetz verpflichtet, nicht der Landesregierung." Was den Stil betreffe, meinte Kompatscher: "Ich habe rechtzeitig angekündigt, was ich vorhabe und dazu stehe ich." Zudem habe er Widmann nur aus einem Grund vorgeschlagen: Man traue ihm zu, die Geschäftsordnung korrekt anzuwenden, und die Rechte von Mehrheit wie Opposition zu achten.Hans Heiss von der Grünen meinte daraufhin, Kompatscher zeige dieses Kohärenz wie sein Vorgänger: "Er stellt den Landtag einfach vor vollendete Tatsachen." Als Landesrat habe Widmann jedenfalls die Regeln des Landtags oft nicht eingehalten, kritisierte Heiss.Die Freiheitliche Ulli Mair fügte an: "Da mit der Opposition im Vorfeld nicht darüber geredet wurde, muss man davon ausgehen, dass Widmann Präsident wird, weil er nicht Landesrat geworden ist."Hochgruber Kuenzer und Stirner Brantsch im Präsidium Bei der anschließenden geheimen Wahl entfielen 20 Stimmen auf Thomas Widmann, 14 auf Eva Klotz. Vizepräsident Roberto Bizzo (PD) erklärte Widmann zum Präsidenten.Abschließend wurden die weiteren Mitglieder des Landtagspräsidiums gewählt: In einer geheimen Abstimmung erhielt Maria Hochgruber Kuenzer (SVP) 25 Stimmen, Veronika Stirner kam auf 19. stol