Bis zum 18. März müssen die Kandidatenlisten für die Gemeinderatswahlen am 4. Mai stehen. Während sich die Kandidatensuche bei den Frauen schwierig gestaltet, sind die Aussichten bei der Jugend alles andere als düster. Das zeigt eine Umfrage bei den Jugendorganisationen der Parteien. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1132404_image" /></div> Knapp 300 Menschen unter 35 Jahren haben 2020 für die SVP kandidiert. 180 von ihnen haben dann auch den Sprung in einen Gemeinderat geschafft, 50 von diesen auch in einen Gemeindeausschuss. „Das zeigt, dass junge Kandidaten gewählt werden“, sagt <b>Anna Künig, Vorsitzende der Jungen Generation (JG) in der SVP</b> (Bild). <BR /><BR />Obwohl es nicht einfach sei, Kandidaten zu finden, sei man bisher zufrieden. Einige bewerben sich auch ums Bürgermeisteramt. „Sie wollen mitarbeiten und ihre Ideen konkret umsetzen“, erklärt Künig die Motivation der Kandidaten. „Schaffen sie den Einzug in den Gemeinderat, sollte man ihnen Verantwortung übertragen und sie in den Ausschuss einbinden“, appelliert sie. <BR /><BR />Die JG will sich für junges Wohnen, nachhaltige Mobilität oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf einsetzen. In einer Schulungsreihe bereiten sich (potenzielle) Kandidaten derzeit auf die Wahlen vor. „Da kann man sich nicht nur informieren, sondern auch ein Netzwerk aufbauen“, so Künig. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1132407_image" /></div> <BR />„Wir konzentrieren uns mehr auf lokale Themen und wollen eine patriotische Kraft sein“, sagt <b>Tim Gerstgrasser, Sprecher der Freiheitlichen Jugend</b> (Bild). Es sei schwierig, junge Menschen dazu zu bewegen, sich in der eigenen Gemeinde zu engagieren. „Das ist ein Phänomen, das nicht nur auf die Jugend zutrifft“, sagt er. <BR /><BR />Die Parteibasis sei bei den Freiheitlichen nicht mehr so groß. Vieles befinde sich erst im Aufbau. Trotzdem ist Gerstgrasser optimistisch: „Es braucht eine freiheitliche Kraft und wir freuen uns über junge Menschen, die sich einbringen wollen.“ <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1132410_image" /></div> <BR />Erfolgreicher sieht die Kandidatensuche bei den „Young Greens South Tyrol“, den jungen Grünen, aus: „In Städten wie Bozen und Meran läuft es gut“, sagt <b>Julian Rossmann, Mitglied des Organisationsteams der jungen Grünen</b> (im Bild mit Sadbhavana Pfaffstaller, Grüne Gemeinderätin in Neumarkt). Ziel sei es, in jedem Bezirk einen jungen Kandidaten zu haben. „Das werden wir schaffen.“ <BR /><BR />Viele junge Menschen würden sich gerne in der Gemeindepolitik engagieren, sie hätten oft mehrere Herzensprojekte, die sie verfolgen würden. Themen wie die Förderung des Nachtlebens und leistbares Wohnen stehen weit oben auf dem Wahlprogramm. Die Wähler würden neue Gesichter auf dem Stimmzettel honorieren, denn „sie freuen sich über junge Alternativen“. <BR /><BR />Für eine gute Politik im Ort müssten alle Altersgruppen im Gemeinderat vertreten sein. Rossmann berichtet aber auch von Hürden bei der Kandidatensuche: „Junge Menschen wollen sich nicht in feste Muster drängen und sich für 5 Jahre binden“, weiß er. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1132413_image" /></div> <BR />Über einen Mangel an jungen Kandidaten kann sich auch nicht die Süd-Tiroler Freiheit beklagen. „Wir haben bereits viele junge Menschen, die als Gemeinderäte politisch aktiv sind, z.B. in Lana oder Kastelbell“, sagt die Landesjugendsprecherin der <b>Süd-Tiroler Freiheit, Melanie Mair</b> (Bild). Die Kandidatensuche sei auch bei dieser Wahl nicht schwierig. „Wir sind eine Bewegung, in der sich viele junge Menschen engagieren.“ Mair glaubt, dass auch viele junge Kandidaten der Süd-Tiroler Freiheit im Mai in die Gemeindestuben gewählt werden. <BR /><BR />„Besonders wenn junge Menschen Junge wählen, stehen die Chancen gut“, ist sie überzeugt. Das sei wichtig, denn jede Altersgruppe soll bestmöglich im Gemeinderat vertreten sein. <BR /><BR />Mair selbst ist seit 2020 Gemeinderätin in Tscherms und tritt wieder an. „Nach der Wahl hat mich die Partei unterstützt und Kurse organisiert. Man geht nicht unvorbereitet ins Rathaus“, sagt sie. Was würde sie einem frisch gewählten Gemeinderat wünschen? „Mut und das Glück zu haben, auf jemanden zu treffen, von dem man lernen kann. Man wächst mit der Aufgabe“, sagt Mair.