Bis Ende November müssen alle Gemeinden nun „ihre“ Boxen dort eintragen – mit Marke, Modell, Seriennummer und Zulassungsdokumenten für jedes einzelne Gerät. „Ein unglaublicher bürokratischer Mehraufwand“, schimpft Gemeindenverbands-Chef Dominik Oberstaller. <BR /><BR />Neben der Finanzierung der Sommerbetreuung und der Hundesteuer waren die Speed-Boxen bei der gestrigen Sitzung des Rates der Gemeinden zwar nur ein Randthema, aber eines, das die Gemüter der Bürgermeister doch in Wallung bringt. Tenor: Rom verkompliziert die Geschwindigkeitskontrolle derart, dass sie (fast) unmöglich wird. „Es ist einfach nicht sinnvoll, dass man den Gemeinden die Verantwortung für die Sicherheit in zahlreichen Bereichen wie etwa dem Verkehr überträgt und ihnen dann auf der anderen Seite solche Steine in den Weg legt“, betont Dominik Oberstaller, Bürgermeister der Gemeinde Welsberg-Taisten. Nun auch noch das neue Portal mit all diesen Infos füttern zu müssen, sei „Irrsinn“. <BR /><BR />„Da kennt sich doch kein Mensch mehr aus. Das ist der totale Wahnsinn“, schimpft auch der Karneider Bürgermeister Albin Kofler. In seiner Gemeinde gebe es gleich mehrere Speed-Boxen, sowohl im Tal als auch in den Berggebieten. Derzeit alle außer Betrieb, wie in ganz Südtirol. Welche man wo künftig wieder einsetzen darf, entscheidet sich im Regierungskommissariat. „Wir haben alle Unterlagen dort abgegeben und warten“, so Kofler. Erst dann werde man die genehmigten Boxen im neu eingerichteten Portal des Ministeriums eintragen können.<BR /><BR />Unglücklich ist auch der Aurer Bürgermeister Martin Feichter, insbesondere über das innerörtliche Radar-Verbot bei Geschwindigkeitsbegrenzungen unter 50 km/h. Von den vier installierten – und derzeit inaktiven – Speed-Boxen dürfte in Auer wohl nur noch eine wieder in Betrieb genommen werden. „Wir versuchen zusammen mit der Gemeindepolizei derzeit noch zu verstehen, was wir künftig wo noch tun dürfen“, sagt Feichter. Eingereicht hat seine Gemeinde beim Regierungskommissariat daher auch noch nichts. Doch dass man wohl gerade in sensiblen Ortsbereichen bei niedrigen Geschwindigkeiten eine Kontrolle derart erschwert wird, findet er Unsinn: „Genau dort, wo es wichtig ist, haben wir keine Handhabe mehr“, ärgert er sich. Man werde sich halt dann andere Maßnahmen überlegen müssen, um Autofahrer zum langsamen Fahren zu bringen, „etwa Straßen verengen“. Denn „die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h hochzufahren, nur damit man kontrollieren kann, ist sicher keine Lösung.“<BR /><BR />„Wir werden auf jeden Fall einen Antrag beim Regierungskommissariat stellen und, wo wir dann dürfen, werden wir sicher Speed-Boxen wieder in Betrieb nehmen“, sagt der Lananer Bürgermeister Helmut Taber. Derzeit laufen auch in seiner Gemeinde die Vorarbeiten mit der Ortspolizei. Aber auch Taber bedauert jetzt schon die Einschränkungen innerorts: „Auf unserer Hauptachse haben wir eine Beschränkung auf 40 km/h, vor Schulen herrscht Tempo 30“, erklärt er. „Da geht es um die Sicherheit insbesondere der Kinder, nicht um irgendwelche Abzocke“, stellt er klar. Dass hier keine Speed-Boxen erlaubt sein sollen, ist für ihn „unverständlich“. Gute Chancen auf eine Genehmigung rechnet er sich aber außerorts aus, für die Straßen Richtung Gampenpass und nach Ulten.<BR /><BR />In der nächsten Sitzung des Gemeindeausschusses sind die Speed-Boxen auch in der Gemeinde Vahrn ein Thema. Denn ein Teil der Pustertaler Staatsstraße liegt auf Vahrner Gemeindegebiet. „Und hier wird effektiv zu schnell gefahren“, sagt Bürgermeister Andreas Schatzer. „Wir werden dafür auf jeden Fall einen Antrag stellen“, kündigt er an. Beim Eintrag ins Radar-Register setzt er auf eine Zusammenarbeit mit der Stadtpolizei der Nachbargemeinde Brixen.