Richard Coudenhove-Kalergi forderte einen demokratischen Bundesstaat Europa, den er „Paneuropa“ nannte, eine Europäische Währung, eine Europäische Armee sowie eine gemeinschaftliche Außen- und Sicherheitspolitik. <BR /><BR />Der Paneuropa-Union Deutschland wurde jüngst die Ehre zuteil, dass sie zur Feier dieses Jubiläums von 2 befreundeten Ländern, der Tschechischen Republik und Kroatien, in deren Berliner Botschaften eingeladen wurde. Die Tschechische Republik übt nicht nur derzeit eine hervorragende und erfolgreiche EU-Ratspräsidentschaft aus, zu ihr gehört auch die böhmische Heimat Coudenhove-Kalergis und damit der europäischen Idee von heute. Kroatien ist das jüngste EU-Mitglied, und an seiner Spitze steht mit Premier Andrej Plenkovic ein aktiver Paneuropäer. <h3> Klischee stimmt nicht</h3>Dies zeigt, dass das Klischee, wonach im Westen die Mustereuropäer sitzen und im ehemaligen kommunistischen Machtbereich die Nationalpopulisten, nicht stimmt. Diese sind inzwischen in einigen EU-Gründerstaaten entweder an der Macht oder an der Schwelle dazu, während sie in den beiden genannten Ländern so gut wie keine Rolle spielen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-56976984_quote" /><BR /><BR />Anknüpfend an den Vorschlag Coudenhoves, den dieser gemeinsam mit seinem späteren Nachfolger Otto von Habsburg durch die Verfolgungen durch den Nationalsozialismus und den Kommunismus hindurchtrug, ist es heute höchste Zeit, ein föderalistisches und parlamentarisch kontrolliertes Europa aufzubauen, dessen Volksvertretung eine echte Europäische Regierung aufstellt und wählt. <BR /><BR />Dazu bedarf es der Entfaltung eines auf der einzigartigen europäischen Kultur aufbauenden europäischen Patriotismus, der „die nationalen und regionalen Patriotismen ergänzt und krönt“, wie dies Coudenhove schon vor 100 Jahren formulierte.