<b>Frau Morandell, Ihrer Wahl ging ein langes Tauziehen voran. War das nicht etwas viel Gerangel um den Vorsitz einer Bewegung, deren beste Zeiten länger vorbei sind?</b><BR />Gabriele Morandell: Es hat im Vorfeld meiner Wahl viel Bewegung gegeben. Wir sehen das aber nicht negativ. Die Debatte hat uns gutgetan und zur Einheit, zum Team geführt.<BR /><BR /><b>Das war nicht die Antwort auf meine Frage...</b><BR />Morandell: Natürlich müssen wir stärker werden, lauter sein, mehr Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit zurückgewinnen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-70327000_quote" /><BR /><BR /><b> Kein leichter Job. Im Landtag werden soziale Themen stark von Maria Elisabeth Rieder besetzt und der Landesregierung stellt ASGB-Chef Tschenett die Rute ins Fenster.</b><BR />Morandell: Das sehe ich auch so. Wir wissen, dass wir im Landtag in Konkurrenz zu Rieder, aber nicht nur zu ihr stehen und möchten unsere Wähler wieder zurückgewinnen. Was die Gewerkschaften anlangt, so wäre uns sehr wichtig, dass sie uns als Partner sehen.<BR /><BR /><b>Ein Partner, der mit Magda Amhof von einer Landesrätin geführt wurde, die nicht gegen die Regierung auftreten konnte?</b><BR />Morandell: Das war letzthin in der Tat ein Problem.<BR /><BR /><b>Das sich mit der neuen Führung ändern soll. Wie lautet Ihr Rezept für den Aufschwung des sozialen SVP-Flügels? </b><BR />Morandell: Wir haben in den letzten Monaten hart gearbeitet. Uns einen neuen Namen, ein neues Leitbild gegeben. Ich möchte uns besser mit unseren Gemeindevertretern, aber auch mit den SVP-Frauen und der Jugend vernetzen. Wir wollen in den sozialen Netzwerken stärker auftreten und Themen aufs Tapet bringen: junge Leute und ihre Probleme am Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit von Pflege und Beruf, Einsamkeit im Alter. Die Mittelschicht ist abgesunken. Auch Leute, die früher ein gutes Auskommen mit ihrem Einkommen hatten wie öffentliche Angestellte und Lehrkräfte, tun sich schwer. Wir werden den Menschen zuhören und mit unseren Anliegen zu unseren Landesrätinnen, zur Regierung gehen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-70327001_quote" /><BR /><BR /><b>Amhof war als Landesrätin nicht wirklich frei. Warum sollte es bei Ihnen als Spitzenbeamtin der Region anders sein?</b><BR />Morandell: Ich habe als Beamtin mit Politik nichts zu tun und fühle mich frei, auch kritisch aufzutreten. <BR /><BR /><b>Ist die soziale Mitte Ihr Sprungbrett, um 2028 erneut für den Landtag zu kandidieren?</b><BR />Morandell: Ich wurde 2023 um 60 Stimmen nicht gewählt. Die soziale Mitte ist eine Chance, mitzugestalten und meinem Wählerauftrag nachzukommen – Kandidatur 2028 nicht ausgeschlossen.