Wo Südtirols Politiker ihren Urlaub verbringen - Politik

Landeshauptmann Arno Kompatscher ist kein Freund öffentlicher Teilhabe an seinem Privatleben. Knapp bemessen ist es allemal: Eine Woche Auszeit im Hinterland von Kroatien war es heuer Anfang August. Da ließ er sich dann aber auch von politischen Turbulenzen wie der Ernennung von Florian Zerzer zum Abteilungsleiter nicht stören. Auszeit ist Familienzeit. Eine Premiere hat seine Stellvertreterin Rosmarie Pamer hinter sich. Sohn Max ist mittlerweile 17 und urlaubte mit Kollegen. Erstmals verbrachte sie mit Partner Florian Zipperle den Sommerurlaub allein und zwar im Juni in Süd-Kreta. &bdquo;Stressfrei und ohne ständig Programm bieten zu müssen“, lacht Pamer. Oppositionsführer Paul Köllensperger ist am Sprung in die Ferien. Eine Woche mit seiner Tochter auf der Kanareninsel Fuerteventura steht am Programm. &bdquo;Stressfrei, denn Mitte August ruht selbst die Politik einmal und man kann es sich mit einem kühlen Bier am Strand gut gehen lassen.“ Was dem einen der Liegestuhl, sind den anderen die Wanderschuhe. Von Küste zu Küste oder von Ancona bis Orbetello will Brigitte Foppa Italien zu Fuß queren. Diesmal war im Mai das Teilstück Ancona/Assisi dran. 200 Kilometer in zehn Tagen: &bdquo;Zeit, die Erfahrungen eines ganzen Jahres abzuarbeiten und Platz für neue Ideen zu schaffen“. Als Draufgabe gab es Anfang August eine Studienreise nach Narva in Estland nahe der Grenze zu Russland. &bdquo;Die Angst vor den Russen kriegt man hautnah mit“, sagt die Frontfrau der Grünen. Dort, wo Andreas Colli (&bdquo;Wir Bürger“) unterwegs ist, stößt er nur auf Vierbeiner. Sein Urlaub führt zur Gamsjagd auf den Arlberg. &bdquo;Berge, Ruhe, Natur, Stille und keine Leute. Das reicht mir. Ich genüge mir meistens allein“, sagt Ex-Revierleiter Colli. Fast wie eine Gämse unterwegs ist Waltraud Deeg (SVP). Seit sechs Jahren verbringt sie Urlaubstage in Südtirols Bergen. Heuer ging es u.a. zur Rieserfernerhütte, auf den Kesselkogel und den Piz Boé. &bdquo;Meine Tochter Nora ist sehr sportlich. Wir haben gemütlich angefangen und jetzt sind wir weiter oben unterwegs“, so Deeg. Am Berg habe man ein Ziel, einen Weg, unterstütze sich und müsse sich mitunter überwinden, denn sie sei nicht ganz schwindelfrei. &bdquo;Ein gutes mentales Training“, so Deeg. Das kann auch Bernhard Zimmerhofer (Süd-Tiroler Freiheit) von sich sagen. Gestern kehrte er von seiner Radtour zum Bodensee zurück. &bdquo;sieben Tage allein die Landschaft genießen, die Gedanken fließen lassen und von nichts abgelenkt zu sein“ macht für ihn den Reiz des Radelns aus. Diesmal ohne Drahtesel verbringt SVP-Fraktionssprecher Harald Stauder seine Ferien. Angesagt ist Zeit mit Ehefrau Marialuise und Söhnchen Tristan in Lettland und Litauen: Riga, Berg der Kreuze, Klaipeda, Nida an der Kurischen Nehrung, Wilna und zurück. &bdquo;Diese Reise war lange schon angedacht. Eine gute Freundin ist Botschafterin eines europäischen Staates in Lettland“, so Stauder, der in Wien und Paris die Diplomatische Akademie besucht hat. Thomas Widmann ist nicht nur Politiker, sondern begeisterter Landwirt auf seinem Hof in Afing. Weil es dort immer Arbeit gibt, verbringt er den Sommer abwechselnd in Afing und bei &bdquo;meiner Gondoliera in Venedig“. Gemeint ist mit dem liebevollen Übernamen Ehefrau Alberta, eine gebürtige Venezianerin. Am weitesten in die Ferne treibt es Landesrat Christian Bianchi. Mit Ehefrau Laura und Sohn Davide urlaubt er derzeit acht Tage auf der afrikanischen Insel Madagaskar. Sohn Matteo, amtierender Europameister im Bahnradfahren, trainiert derweil zu Hause auf die WM. Gestern war leider schon der letzte Ferientag. Alles hat ein Ende, auch Urlaub. . . .