Das Wohnbaugesetz geht an den 2., 3. und 4. Gesetzgebungsausschuss. Bisher hat nur der 2. Ausschuss unter Noggler einen Termin im April festgelegt. Weil Landesrat Brunner klar ist, dass es keine „gmahnte Wiese“ wird, hat er für den 21. März aber eine „reine Info-Runde“ für den Bereich Urbanistik einberufen. Kollegin Ulli Mair erfuhr davon von Journalisten. „Mein Ressort wird aber auch dabei sein“, sagt sie.<BR /><BR /><embed id="dtext86-68969890_quote" /><BR /><BR />Glaubt man Noggler, so müssen die Landesräte noch Überzeugungsarbeit leisten: „Viele in meiner Kommission sind nicht überzeugt, dass Wohnen mit diesem Gesetz billiger wird.“ Grund sei die „totale Liberalisierung“ des Zugangs zu konventionierten Wohnungen. Künftig reichen Job oder Wohnsitz in Südtirol. <BR /><BR />„Ob jemand ein Hotel und 3 Wohnungen besitzt, zählt nicht mehr“, so Noggler. Damit vergrößere sich der Kreis an Interessenten enorm, konventionierte Wohnungen würden teurer. „Am Ende kriegen sie nicht Familien in Nöten, sondern die mit großer Brieftasche. Ich wundere mich, dass die SVP-Arbeitnehmer das toll finden“, meint Noggler. Vieles in diesem Gesetz sei „nicht zu Ende gedacht“.<BR /><BR /><embed id="dtext86-68969894_quote" /><BR /><BR />Für Paul Köllensperger (Team K) enthält das Gesetz etliche gute Ansätze. „Die 100-prozentige Konventionierung und Aufweichung des Zugangs zu konventionierten Wohnungen werden aber für höhere Preise sorgen. Das Gegenteil von dem, was man wollte.“ Wohnungsnot löse man nicht mit Regulierung, sondern durch mehr Angebot. „Davon lese ich im Gesetz wenig.“<BR /><BR /> Landesrat Brunner glaubt nicht, dass die Vereinfachung bei konventionierten Wohnungen deren Preis erhöht. Konventionierungen fallen unter Urbanistik. „Verfasst wurden sie aber vom Ressort der Kollegin Mair“, so Brunner. „Freilich nur, weil bei Brunner nichts weiterging“, kontert man aus Mairs Ressort.<BR /><BR /><embed id="dtext86-68969899_quote" /><BR /><BR />Allemal steht Mair zu den Vereinfachungen. „Diese waren seit Jahren ein Wunsch aller Sozialpartner, weil das heutige Wohnen für Ansässige unleserlich, nicht praktikabel ist und oft eigene Leute ausschließt“, so Mair. Man sichere Wohnraum für Ansässige. „Auswärtige, die bisher Preise nach oben trieben, werden ausgeschlossen.“ <BR /><BR />In einem gibt sie Köllensperger aber Recht. Es brauche mehr Angebot, indem dafür gesorgt wird, dass aufgestockt, umgewidmet, wiedergewonnen, Gemeinden bei der Ausweisung von Flächen in die Pflicht genommen werden. „Dafür bin aber nicht ich, sondern die Raumordnung mit Brunner zuständig“, stellt Mair klar. <BR /><h3> Sozialverbände sind für 100-prozentige Konventionierung</h3> Jugendring (SJR), Arche, KVW, Dachverband für Soziales und Katholischer Familienverband befürworten die 100-prozentige Konventionierung für neue Wohnkubatur: „Damit wird diese zur Gänze für Ansässige reserviert und kann nicht als Zweitwohnungen oder für Tourismus genutzt werden.“ Wichtig seien zudem leistbare Mietwohnungen. Zustimmung kommt für Vereinfachungen bei der Nutzung einer konventionierten Wohnung. Auch dass die Beantragung und Bearbeitung der Gesuche um Wohnbauförderung vereinfacht werden sollen, und dadurch die Bearbeitungszeiten verkürzt werden können, begrüßen die Sozialverbände.<Rechte_Copyright></Rechte_Copyright>