Allein in Bozen sind hunderte Arbeiter auf Wohnungssuche und in Wartelisten eingetragen, berichtet Sozialstadtrat Juri Andriollo.<BR /><BR />Nicht alle Arbeiter, die keine Wohnung finden, können sich einen Camper überhaupt leisten, erzählt Andriollo. Viele Arbeiter in der Landeshauptstadt müssen mit Notschlafstätten Vorlieb nehmen: Allein im Kältenotfallzentrum in der Coministraße sind von 95 untergebrachten Personen mindestens 40 Arbeiter, sagt Andriollo. Alle Einrichtungen, welche in <Fett><b>Bozen</b></Fett> Arbeiter unterbringen, seien voll und hätten Wartelisten mit insgesamt hunderten von Namen. Es sei ein „großes Thema“ und Aufgabe der öffentlichen Hand, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, meint der Stadtrat. In Wobi-Wohnungen würden diese Arbeiter nicht Platz finden, weil ihnen die Voraussetzungen fehlten. <BR /><BR />Von vielen Wohnung suchenden Arbeitern weiß auch die Caritas zu berichten. „Als Caritas stellen wir keinen Wohnraum zur Verfügung“, erklärt Direktorin Beatrix Mairhofer. Aber: „Wir begleiten diese Menschen.“<BR /><BR />„Ich kann leider die Wohnungsnot bestätigen“, berichtet Sozialstadtrat Stefan Frötscher aus <Fett><b>Meran</b></Fett>. 25 Personen hätten im Ex-Büro der Memc ein Nachtquartier erhalten. Dieses Nachtquartier sei immer ausgebucht und habe sich bewährt, könne aber auf Dauer auch nicht die Lösung der Probleme sein. „In Meran fehlen Arbeiterwohnheime“, meint Frötscher. Die Warteliste sei lang. Viele Arbeiter wohnen bei Verwandten oder Bekannten: Je länger sie dort leben, desto brisanter wird es, meint Frötscher. Laut Vizebürgermeisterin Katharina Zeller gibt es im Raum Meran zudem 40 junge Leute, oft aus schwierigen familiären Verhältnissen, die Gefahr laufen, in die Obdachlosigkeit abzurutschen. Einige von ihnen arbeiten, andere gehen noch zur Schule. <BR /><BR />Auch in <Fett><b>Brixen</b></Fett> sind viele Arbeiter auf Wohnungssuche. Um mehr Mietwohnungen für Arbeiter auf den Markt zu bringen, wird der Privatzimmervermietung an Urlauber ein Riegel vorgeschoben. „Wir haben uns die Mühe gemacht, mit jedem einzelnen Kandidaten, der lieber Privatzimmervermietung anbieten möchte, aber keine Lizenz bekommt, Einzelgespräche zu führen“, berichtet Stadträtin Sara Dejakum. Es sei eine Riesenarbeit, diese Wohnungen dem Mietmarkt zuzuführen. Zusammen mit Innovalley, Vereinigung der Unternehmer in Brixen, werde versucht, ab Februar ein Welcome-Center zu schaffen: Mitarbeiter, die nach Brixen kommen, sollen in der Erstphase begleitet werden – von der Wohnungssuche bis zur Integration in lokalen Vereinen, kündigt Dejakum an. Dieser Service werde zunächst kostenlos angeboten.