Damals hatten fünf Tage nicht gereicht, um zu einem Abschuss zu kommen. Landesrat Luis Walcher erläutert die Gründe – und weiß Überraschendes über das Bundesland Tirol zu berichten.<BR /><BR />Im Bundesland Tirol haben von etwa 20 Abschussverfügungen am Ende nur etwa vier tatsächlich zu einer Entnahme geführt, berichtet Walcher. <BR /><BR />Im Trentino ist man bei der Entnahme von Großraubwild vergleichsweise effizient: Landeshauptmann Maurizio Fugatti unterzeichnete am 6. Februar 2024 in der Früh die Verfügung, um Bär M90 abzuschießen – am Nachmittag war er erlegt.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1199070_image" /></div> <BR /><BR /> Der Erste Mitarbeiter im Amt für Wildtiermangement, <b>Dominik Trenkwalder</b>, gibt zu bedenken, dass die Jagd auf Wölfe sehr aufwändig und wesentlich schwieriger sei als die Jagd auf einen besenderten Bären. „Der Wolf hat ein Riesenterritorium und ändert ständig seine Aufenthaltsorte“, erklärt Trenkwalder. „Da muss man sich dynamisch und schnell anpassen.“ Die Einsatzgruppe sei nach der Abschussverfügung von Landeshauptmann Kompatscher sofort einsatzbereit gewesen, – sie habe keine Vorbereitung mehr treffen müssen – und gleich den Einsatz in Angriff genommen. Die Gruppe bestehe aus Förstern, die von Jagdaufsehern unterstützt werden.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1199073_image" /></div> <BR /><BR /> Laut Landesrat <Fett>Luis Walcher</Fett> hat diesmal auch das Wetter den Förstern einen Strich durch die Rechnung gemacht: Zwischen 30. Juli und 6. August sei das Wetter während zweier Nächte schlecht gewesen – „da gab es keine Sicht“. Und in einer weiteren Nacht sei dann auch noch ein dritter Wolf aufgetaucht, sodass die beiden gesuchten Wölfe andere Wege und Routen eingeschlagen hätten – deshalb habe die Einsatzgruppe sie dann aus den Augen verloren. Der Wolf sei sehr scheu – und ständig in Bewegung. Zudem habe es weitere Nächte gegeben, ohne dass die Wölfe sich blicken ließen, weiß Walcher. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1199076_image" /></div> <BR /><BR />Laut Informationen von <Fett>Andreas Leiter Reber</Fett> (Freie Fraktion) ist auch der Hubschrauber bei diesem Entnahmeversuch im Einsatz gestanden – und Walcher bestätigt es. Damit habe man die Einsatzgruppe hinaufgeflogen, da sie schwere Rucksäcke mit sich führen und relativ weit hinauf musste. Beim Einsatz selber sei der Hubschrauber aber nicht verwendet worden. Wieviel das Ganze gekostet habe, könne man noch nicht sagen. 2024 waren beim fünftägigen vergeblichen Entnahmeversuch 500 Einsatzstunden geleistet worden. Diesmal dürften es ähnlich viele gewesen sein. <BR />„Im Westen des Landes suchen sechs Leute sieben Tage nach Wölfen, während zeitgleich im Osten ein Massaker an Schafen nach dem nächsten stattfindet“, kritisiert Leiter Reber. „Punktuelle Eingriffe haben einen kosmetischen Effekt, aber lösen die Problematik nicht zufriedenstellend.“