In der Haupstadt Islamabad protestierten am Sonntag hunderte meist schiitische Demonstranten gegen die Gewalt. Zugleich warfen sie den Behörden vor, zu wenig gegen sunnitische Extremisten zu unternehmen, die zuletzt ihre Angriffe auf die schiitische Minderheit verschärft haben. Auch in Karachi und Quetta, wo sich der Anschlag am Samstag ereignet hatte, kam es zu Protesten.Die sunnitische Extremistengruppe Lashkar-e-Jhangvi (LeJ), bekannte sich zu dem Bombenanschlag. Viele der Toten waren Hazaras, eine aus Afghanistan stammende Minderheit schiitischen Glaubens. Die Gruppe LeJ wird als zunehmende Bedrohung für die Stabilität in der Region angesehen.„Der Terrorangriff auf die schiitische Hazara-Gemeinschaft zeigt das Scheitern der Geheimdienste und Sicherheitskräfte“, sagte der Gouverneur von Baluchistan, Nawab Zulfiqar Ali Magsi. Quetta ist die Hauptstadt der Provinz Baluchistan nahe der afghanischen Grenze. In Pakistan finden in wenigen Monaten Parlamentswahlen statt.Die Hazara-Gemeinschaft forderte ein entschiedenes Vorgehen gegen die LeJ und warnte davor, dass die religiöse Gewalt außer Kontrolle geraten könnte. „Wir geben der Regierung 48 Stunden, die Täter festzunehmen. Danach werden massive Proteste beginnen“, sagte der Vizepräsident der Demokratischen Hazara-Partei, Aziz Hazara. apa/reuters