Berlin Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) soll neuer Bundespräsident werden. Der 50-Jährige wäre das bisher jüngste Staatsoberhaupt der Bundesrepublik.Wulff kündigte an, er wolle ein Präsident sein, der die Gesellschaft in Krisenzeiten eint. SPD und Grüne schicken den Ex-Chef der Stasi-Unterlagenbehörde, Joachim Gauck, ins Rennen um die Nachfolge von Horst Köhler. Auch die Linke plant einen Gegenkandidaten. Schwarz-Gelb hat aber in der Bundesversammlung eine klare Mehrheit. Die lange als Favoritin gehandelte Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ging leer aus. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, sie halte Wulff „für einen wunderbaren zukünftigen Bundespräsidenten“, der in Krisenzeiten Orientierung geben könne und Verantwortung übernehme. „Christian Wulff ist ein Mensch (...), der auf die Menschen zugeht.“ Merkel stellte Wulff gemeinsam mit FDP-Chef Guido Westerwelle und dem CSU- Vorsitzenden Horst Seehofer vor. Wulff kündigte an, er wolle den Bundesbürgern Mut machen. „Ich denke, man kann die Menschen zusammenführen, etwas für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft tun, Mut machen, auch Optimismus in schwierigen Zeiten machen.“ Köhler war am Montag überraschend zurückgetreten. Westerwelle sagte: „Christian Wulff ist jemand, der einen klaren inneren Kompass hat, ein Mann, der es versteht, für alle Bürger da zu sein.“ Seehofer lobte, Wulff habe als Ministerpräsident hervorragende Arbeit geleistet. „Wir sind sehr überzeugt, dass er für alle Bevölkerungsschichten und für alle Regionen unseres Vaterlandes eine erfolgreiche Arbeit leisten wird.“ Die Spitzen von CDU, CSU und FDP waren einmütig für Wulff. Gegen von der Leyen sprachen Widerstände in der Union - vor allem aus Baden-Württemberg - und das Problem, die Arbeitsministerin zu ersetzen.dpa