So erzielte die Lega in den ladinischen Tälern und in zahlreichen Gemeinden im Burggrafenamt gute Ergebnisse. Auch in Ulten, Tisens, Pfitsch, Vahrn, Villanders und Innichen stimmten viele Bürger für die Lega. In Südtirol hat die Lega nach den Landtagswahlen im vergangenen Herbst erneut ihren Platz als stärkste italienische Partei behauptet. Bei den EU-Wahlen im Jahr 2014 lag sie noch auf Gesamtplatz 5 mit knapp 6 Prozent, diesmal waren es 17,5 Prozent und Rang 2. (STOL hat berichtet) Für den Leiferer Matteo Gazzini hat es trotz des guten Ergebnisses in Südtirol nicht für den Sprung nach Brüssel gereicht – er sollte laut Berechnungen der 3. Nichtgewählte auf der Lega-Liste im Wahlkreis Nord-Ost-Italien sein. Kleine Chance bleibt für GazziniEine kleine Chance könnte er noch bekommen – nämlich Ende des Jahres, sollte der Brexit beschlossen werden. Damit ist er bereits zum 2. Mal als Kandidat gescheitert – bei den jüngsten Parlamentswahlen war er Lega-Kandidat im Auslandswahlkreis USA/Kanada gewesen. Er schiebt einen großen Teil der Schuld für sein Scheitern auf den Trentiner Lega-Koordinator Mirko Bisesti (siehe Interview). Auch ohne Vertreter aus Südtirol feierte die Lega gestern ihren Sieg auf gesamtstaatlicher Ebene, in den nächsten Tagen werden die Ergebnisse im Detail angesehen und ausgewertet. Dafür hat sich auch Kommissar Maurizio Bosatra, der aus Mailand anreisen wird, in Bozen angekündigt. In 51 Gemeinden über 10 Prozent ZuspruchDie Lega hat in nur 7 Gemeinden weniger als 5 Prozent der Wählerstimmen erreicht (Laurein, Martell, Gsies, Schnals, Hafling, Kuens, Villnöß), in 45 Gemeinden zwischen 5 und 10 Prozent, in 51 über 10 Prozent, in 8 über 20 Prozent und in immerhin 5 Gemeinden über 30 Prozent. Diese Lega-Hochburgen sind Salurn (32,94 Prozent), Pfatten (35,65 Prozent), Bozen (30,87 Prozent), Branzoll (36,75 Prozent) und Leifers, die Heimatgemeinde Gazzinis (39,89 Prozent).Dieser hohe Wählerzuspruch setzt die lokale Lega angesichts der Gemeinderatswahlen in einem Jahr beträchtlich unter Druck: Erst mit Matteo Salvinis Aufstieg ist auch in Südtirol die Lega wieder langsam aus dem Tiefschlaf erwacht.Auf Gemeindeebene ist sie nur in gezählten Räten vertreten, in der Landesregierung ist die Lega immerhin Koalitionspartner. Nun aber wird Lega-Kommissar Maurizio Bosatra Schwung in die Basis bringen müssen, um auch wählbare Mannschaften für die Gemeinderatswahlen aufstellen zu können.D/uli/stol