Im Gespräch erzählt Roberto Zanin unter anderem warum er eine eigene Liste gegründet hat und welche Ziele er erreichen will.<BR /><BR /><b>Warum haben Sie sich entschieden, eine eigene Liste zu gründen?</b><BR /><BR />Roberto Zanin: Die Liste „La Civica per Bolzano Oltre-Weiter“ ist eine Weiterentwicklung der Liste „Zanin – Oltre-Weiter“ und ist eine Bürgerliste maßgeschneidert für Bozen, zum Wohle der Stadt Bozen. Wir stellen die größte Gruppe innerhalb des Gemeinderats und haben bislang als Oppositionspartei wichtige Arbeit geleistet, aber wir möchten Regierungspartei werden.<BR /><BR /><b>Was sehen Sie als Ziele, die Sie mit dieser neuen Liste besser erreichen können?</b><BR /><BR />Zanin: Die Beziehungen der Stadt mit dem Land zu verbessern. Bürgermeister Renzo Caramaschi hat hier bereits deutliche Fortschritte erzielt, aber wir sind überzeugt, dass hier noch mehr möglich und nötig ist. Und wir müssen auch mehr übergemeindlich denken und mit den Nachbargemeinden zusammen arbeiten.<BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-53322551_quote" /><BR /><b><BR /><BR />Was sind denn die wichtigsten Themen, die Sie für die Landeshauptstadt Bozen angehen wollen?</b><BR /><BR />Zanin: Wir wollen wie gesagt mit der Landesverwaltung zusammenarbeiten, aber auch parallel nebeneinander arbeiten und eventuell neue Formen der Finanzierung für Projekte, in Form von öffentlich-privat, aber auch mit anderen Finanzierungen finden. Das funktioniert etwa in Trient schon gut. Als Unternehmer haben wir keine Angst, Schulden zu machen, wir wissen, Schulden braucht es, um die Stadt weiterzuentwickeln. <BR /><BR />Und gerade in Bozen fehlen 5000 Wohnungen. Um die Wohnraumproblematik zu lösen, müssen wir größer denken. Es gibt keinen Platz mehr, obwohl die Stadt wachsen wird. Deshalb ist es umso wichtiger, bessere öffentliche Bus- und Bahnverbindungen etwa nach Leifers und Eppan zu realisieren.<BR /><BR /><BR /><b>Zum Projekt Bahnhofsgelände ließ Landesrat Daniel Alfreider kürzlich verlauten, der Bahnhof könne aus dem Gesamtprojekt ausgeklammert um eher realisiert zu werden. Was sagen Sie dazu?</b><BR /><BR />Zanin: Gerade in diesem Projekt wären 1500 Wohnungen drin, es wäre dringend nötig. Auch weil bei großen Projekten, je mehr Zeit vergeht, auch immer wieder Anpassungen erforderlich werden. Wenn der eine Bereich realisiert würde, wäre das ein erster Schritt. <BR /><b><BR /><BR /><embed id="dtext86-53322550_quote" /><BR /><BR /><BR />Was sagen Sie zu dem Gefühl, Bozen hat ein wachsendes Kriminalitätsproblem? Gerade wurde etwa eine Sondereinheit aus Mailand angefordert, um Ladendiebstähle zu verhindern.</b><BR /><BR />Zanin: Der Bürgermeister sagt, das Problem Kriminalität sei nur in der Wahrnehmung der Menschen gestiegen. Die Wahrnehmung vieler Menschen ist es aber, dass nicht nur in Bozen, auch in Meran oder anderen Orten etwa Babybanden aktiv sind. Dass die Anpassung des DASPO sozusagen zur Gänze so angenommen worden ist, wie wir uns das vorgestellt haben, ist erfreulich. Wir haben uns auch für den Einsatz von Tasern stark gemacht. Die Sensibilität für das Thema ist bei uns und auch beim Bürgermeister gegeben.<BR /><BR /><b>Zu den Landtagswahlen: Sie sprechen viel über übergemeindliches Denken. Können Sie sich vorstellen, etwa gemeinsam mit anderen Bürgerlisten auf Landesebene anzutreten, etwa jener von Leifers?</b><BR /><BR />Zanin: Prinzipiell ja, auch mit anderen Listen. Aber das ist derzeit kein Thema, mit dem wir uns jetzt auseinandersetzen. Das werden wir mit den anderen zu dem Zeitpunkt besprechen, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind und die Zeit reif ist. <BR /><BR /><BR /><embed id="dtext86-53322552_gallery" /><h3> Runder Tisch ins Wasser gefallen</h3>Eigentlich sollte nach der offiziellen Vorstellung des neuen Projekts ein runder Tisch stattfinden, an dem neben den Bürgermeistern von Bozen (plus Vize) und Leifers auch Landesrat Giuliano Vettorato geladen war, doch sowohl Renzo Caramaschi als auch Vettorato konnten oder wollten an der Diskussion nicht teilnehmen. „Da herrscht wohl noch Misstrauen gegenüber unserer neuen Liste“, meinte Zanin.<BR />Seine neue Liste fischt nicht nur im Bereich von Mitte-Rechts, sondern rückt ins Zentrum. Neben Roberto Zanin, der als Präsident fungiert, sitzen Barbara Pegoraro als Vizepräsidentin, Gabriele Giovannetti (Sekretär) und Angelo Liuzzi (Kommunikation) im Leitungsgremium. Das Direktionskomitee bilden: Roberto Zanin, Gabriele Giovannetti, Barbara Pegoraro, Gabriele Repetto, Luigi Nevola, Mirce Hristov, Claudio Della Ratta, Walter Seppi, Evi Matala, Davide Tondo, Christian Liberi, Gianni Rossato, Patrizia Balzamà, Enrico Lillo, Luca Crisafulli, Patrizia Cavallucci und Francesca Fiori.