„Das Gesetz zur Teilhabe und Inklusion von 2015 ist ein Meilenstein“, erklärt Angelika Stampfl, Präsidentin des Vereins Aktive Eltern von Menschen mit Behinderung (AEB). Es hat in Südtirol wichtige Weichen für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderung gestellt<BR /><BR />„Die Prinzipien der UN-Konvention sind dort festgeschrieben, etwa das Recht auf Bildung, Arbeit und Teilhabe.“ Doch die Realität, so Stampfl, hinke dem Anspruch oft hinterher. „So fehlen z.B. konkrete Durchführungsbestimmungen in den wichtigen Feldern Mobilität und Freizeit.“ Ein besonders eklatantes Beispiel sei das Ausschreibungschaos beim Transportdienst im vergangenen Jahr gewesen.<BR /><BR />„Ein gutes Gesetz braucht klare Rahmenbedingungen. Nur so kann man vermeiden, dass Menschen mit Behinderung am Ende die Leidtragenden von organisatorischen und politischen Fehlentscheidungen sind“, sagt die Präsidentin des AEB. <BR /><BR />„Das Gesetz hat uns klare Ziele, nämlich Inklusion und Teilhabe, und einen Kompass gegeben“, erklärt Stampfl. „Jetzt müssen wir mutig und konkret alle noch bestehenden Barrieren abbauen.“ Der AEB fordert von der Landespolitik, endlich die fehlenden Durchführungsbestimmungen zu erlassen, den Mangel an Fachpersonal systematisch anzugehen und Inklusion nicht länger als Sonderlösung, sondern als gesellschaftliche Norm durchzusetzen.<BR /><BR /><b>3 Fragen an Angelika Stampfl, Präsidentin des Vereins AEB</b><BR /><BR /><b>Was sind die wichtigsten Neuerungen, die das Inklusionsgesetz 2015 auf den Weg gebracht hat?</b><BR /><KeinAbsatz></KeinAbsatz>Angelika Stampfl: Alles ist wichtig. Die Durchführungsbestimmungen für die Schule, die Arbeit und das Wohnen. Alles geht Hand in Hand. <BR /><BR /><b>Andererseits weist es Lücken auf. Das zeigte das Chaos beim Transportdienst 2024. Wie verlief der Dienst im vergangenen Schuljahr?</b><BR />Stampfl: Es hat nach wie vor Schwierigkeiten gegeben, aber sie waren nicht mehr so eklatant wie im Schuljahr 2023/2024. <BR /><BR /><b>Welche nächsten Schritte wünschen Sie sich?</b><BR />Stampfl: Die Durchführungsbestimmungen in den Feldern Mobilität und Freizeit sind noch ausständig und wären anzugehen.