„Mattarella ist uns auch so ans Herz gewachsen, weil er immer ein offenes Ohr für bestimmte Fragen der Südtiroler Autonomie hat“, betonte Bundespräsident Van der Bellen. „Nicht nur in Rom, Salzburg und Wien, sondern auch in Meran und Bozen hatte ich die Gelegenheit, ihn zu treffen und seine Verbundenheit zu Südtirol festzustellen.“<BR /><BR />Anlass des Treffens war die Rom-Reise einer hochkarätigen Delegation österreichischer Unternehmer, die im Bereich grüne Wirtschaft spezialisiert sind. Mit Italien sieht Van der Bellen viele Kooperationsmöglichkeiten im Bereich erneuerbare Energien. So besuchte der Bundespräsident gestern auch den Sitz des Energiekonzerns ENEL in Rom. „ENEL hat große Erfahrung im Bereich nachhaltiger Energieproduktion. Österreichische Unternehmen können mit ihrem Know-how viel bieten und die Italiener auch“, so Van der Bellen. „Dies zu verbinden, ist der Zweck unserer Reise und ich glaube, es entwickelt sich gut.“<BR /><BR /><b>„Das transatlantische Verhältnis bleibt ungetrübt“</b><BR /><BR />Auch das Thema der italienischen Parlamentswahlen am 25. September wurde während des Mittagessens im Quirinal, dem Sitz des italienischen Staatsoberhaupts in Rom, angesprochen. „Mein Eindruck ist, dass wir auf internationaler Ebene keine riesigen Überraschungen erleben werden, auch wenn sich die jetzigen Umfragen am Wahltag bestätigen sollten. Das transatlantische Verhältnis bleibt ungetrübt, auch die Fratelli d'Italia haben ähnliche Positionen zum Angriffskrieg Russlands wie der Rest der Europäischen Union. Wir sehen diesen Wahlen mit einer gewissen Gefasstheit entgegen“, sagte Van der Bellen.<BR /><BR />Begleitet wurde Van der Bellen vom österreichischen Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer. „Der Bundespräsident war in den vergangenen Jahren als Türöffner für unsere Betriebe immer sehr wichtig. Italienische Partner haben Interesse für unsere Technologie, das ist maßgebend für Jobs, Wachstum und Wohlstand“, erklärte Mahrer. Die EU müsse „schneller und energischer“ in zentralen Energiefragen entscheiden, vor allem, wenn es um die Versorgungssicherheit geht. „In diesem Sinne ziehen Italien und Österreich wirtschaftlich und politisch an einem Strang. Wir werden dadurch bedroht, dass Energie, vor allem Gas, nicht mehr lieferbar ist. Dieser Frage muss sich die EU gemeinschaftlich widmen und sie schnell lösen, damit die Solidarität in Europa erhalten bleibt“, meinte Mahrer.