Vor allem jugendliche Demonstranten lieferten sich in der Nacht auf Mittwoch in Belfast und anderen Regionen Nordirlands Auseinandersetzungen mit der Polizei. Dabei wurden 16 Polizisten verletzt. Mindestens 26 Menschen wurden nach Angaben der Sicherheitskräfte festgenommen, darunter ein 12-Jähriger. Unter den Randalierern seien auch Kinder gewesen, die gerade einmal 10 Jahre alt gewesen seien.Die Schutzuniformen von mindestens vier Polizisten hätten kurzzeitig Feuer gefangen, das allerdings schnell gelöscht werden konnte, hieß es. Es flogen Flaschen, Steine und Feuerwerkskörper. Autos wurden in Brand gesetzt. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Wasserwerfer ein. Unruhen gab es außer in Belfast auch in den Grafschaften Londonderry, Antrim und Down. Bereits in der Nacht auf Dienstag hatte es Straßenkämpfe mit rund 22 verletzten Polizisten und hohem Sachschaden gegeben.Am Dienstag hatten Mitglieder und Anhänger des protestantischen Oranier-Ordens ihren Sieg über die Katholiken vor mehr als 300 Jahren gefeiert. Der 12. Juli ist traditionell der Höhepunkt der Marsch-Saison in der britischen Region Nordirland. Die Paraden werden meist von protestantischen Loyalisten abgehalten, die dafür eintreten, dass Nordirland weiterhin zu Großbritannien gehört. Ihnen gegenüber stehen die katholischen Republikaner, die durchsetzen wollen, dass Nordirland in die Republik Irland eingegliedert wird.Alistair Finlay von der Polizei betonte, dass es sich um vereinzelte Randale gehandelt habe und der größte Teil Nordirlands friedlich geblieben sei. „Was wir gesehen haben, war die Freilassung aufgestauter Energie von einigen jungen Männern, die sich wie Rowdys verhalten, und sie werden dafür bestraft werden“, sagte Finlay.Nigel Dodds von der radikal-protestantischen Democratic Unionist Party (DUP) verurteilte das Verhalten der Demonstranten. „Diese Leute hatten das Ziel, die Polizei anzugreifen und Verwüstung in ihrer eigenen Gemeinde anzurichten“, sagte Dodds. „Solche Gewalt ist sinnlos und hat eindeutig nichts mit Protest gegen die Parade zu tun, sondern ist einfach sinnlose Gewalt.“