Mit uns haben sie ihre Sicht auf das Wahlergebnis geteilt.<h3> „Politische Mitte verschwindet zunehmend“</h3><div class="img-embed"><embed id="1133742_image" /></div> <BR /><BR />Besorgt über den Ausgang der Bundestagswahl zeigt sich <b>Matteo Tomada</b> (Bild), wohnhaft in Berlin. „Es ist erschreckend, wie viel Zuspruch radikale Positionen erhalten haben“, sagt der Grödner. „Vor allem bei den 18- bis 24-Jährigen, den Wählern der Zukunft, sind sowohl AfD als auch die Linke äußerst beliebt.“ Dadurch drohe die politische Mitte zunehmend zu verschwinden. Geht es nach Tomada, handelt es sich hierbei um eine Entwicklung in die falsche Richtung.<h3> „Jetzt müssen konkrete Lösungen erarbeitet werden“</h3><div class="img-embed"><embed id="1133745_image" /></div> <BR /><BR />Eine ähnliche Sicht auf die Dinge teilt <b>Nils Kager</b> (Bild), Medizinstudent in München. „Die Amtszeit der Ampelkoalition war sehr chaotisch, sie litt unter internen Spannungen“, betont Kager. „In der neuen Regierung gilt es nun, die Probleme anzugehen und konkrete Lösungen zu erarbeiten. Nur so lassen sich die vielen Protestwähler wieder aus dem politischen Rand in die Mitte zurückholen.“ Ob ein Bundeskanzler Friedrich Merz das Zeug dazu hat, bleibe abzuwarten.<h3> „Die Menschen müssen spüren: Es wird besser“</h3><div class="img-embed"><embed id="1133748_image" /></div> <BR /><BR />„Dass die AfD ein so starkes Ergebnis einfahren konnte, ist mehr als alarmierend“, zeigt sich die Kaltererin <b>Anna von Stefenelli</b> (Bild) besorgt. „Vor allem im Osten ist die Partei extrem stark, auf offener Straße werden dort fremdenfeindliche Parolen gegrölt und Nazisymbole gezeigt.“ Gleichzeitig sei es erleichternd zu sehen, dass die Linke auf über 8 Prozent gekommen sei und auch die Grünen nicht so einen Einbruch erlebt hätten. „Das verspricht eine ausgleichende linke und sozialpolitische Kraft in der Opposition.“ <BR /><BR />Von Stefenelli, deren Lebensmittelpunkt in Berlin ist, sagt: „Ich finde es traurig zu sehen, dass es den Rechten gelungen ist, das Thema Migration mit offensichtlichen Falschinfos so bestimmend zu machen, dass sie einen so massiven Zuwachs verzeichnen konnte.“ Der Sündenbock für alle Probleme seien die Migranten. „Und das, obwohl Zahlen zeigen, dass Deutschland trotz steigender Migration sicherer geworden ist“, so von Stefenelli. Das Ergebnis sei eine Warnung: Es muss Stabilität her, in Deutschland und in Europa. <BR /><BR />Sie erwartet sich von der neuen Regierung, dass sie die Ärmeren besser absichert, dass das Leben wieder leichter bezahlbar wird, auch die Wohnungen. „Dass sie massiv gegen Hybride Kriegsführung, vor allem Falschinformationen im Internet, vorgeht und auf Klimaschutz und den Ausbau erneuerbarer Energien setzt. Weil ich überzeugt bin, dass das die Probleme an den Wurzeln packt.“ Und sie hofft, „dass eine Regierung Merz auf realpolitische Lösungen statt auf das Schüren von Ängsten und eine Politik für die Reichsten setzt. Die Menschen im Land müssen spüren: Es wird besser. Sonst ist eine Regierungsbeteilung der AfD in vier Jahren vielleicht nicht mehr so einfach abzuwenden.“ <h3> „Regierung muss Prioritäten setzen“</h3><BR /><div class="img-embed"><embed id="1133751_image" /></div> <BR /><BR />„Aufgrund der Entwicklungen im Wahlkampf und der Prognosen war der Wahlausgang absehbar“, sagt der <Fett>Malser Industriedesigner Christian Zanzotti</Fett> (Bild), der seit Jahren in München lebt. Trotzdem blickt er optimistisch in die Zukunft. „In den vergangenen Monaten wurde der Fokus meiner Meinung nach stark verzerrt. Man hat sich z.B. auf das Thema Migration konzentriert, andere Themen waren zweitrangig“, berichtet er. Zanzotti hofft, dass sich die Richtung nun ändert, die neue Regierung schlüssig handelt und auf Prioritäten setzt: „Man sollte sich wieder auf Themen wie eine stärkere europäische Wirtschaft oder den Klimawandel konzentrieren“, sagt er. Friedrich Merz stehe auf alle Fälle vor einer großen Herausforderung. <h3> „Ich wünsche mir eine Politik, die sich mehr um die Gesellschaft kümmert“</h3><BR /><div class="img-embed"><embed id="1133754_image" /></div> <BR /><BR />„Das Ergebnis stimmt mich traurig, um ehrlich zu sein. Wir müssen so viele Zugeständnisse machen. Nicht AfD, dafür aber ein Kanzler, der „Frauen„ hasst“, sagt der Eppaner Schauspieler <Fett>Riccardo Angelini</Fett> zum Wahlergebnis. Er spielt derzeit eine der Hauptrollen bei der TV-Soap „Alles was zählt“ ( <a href="https://www.stol.it/artikel/kultur/kino-tv/ein-suedtiroler-bei-alles-was-zaehlt" target="_blank" class="external-link-new-window" title="Ein Südtiroler bei "Alles was zählt"">Stol hat berichtet</a>). „Ich bin froh, dass die AfD “nur„ zweitstärkste Partei geworden ist und nicht die Regierung bildet.“ <BR /><BR />Angelini beobachtet seit geraumer Zeit, dass den wirtschaftlichen Interessen alles untergeordnet wird. „Dabei ist es offensichtlich, dass eine gesunde Wirtschaft, von einer gesunden Gesellschaft abhängig ist, nicht umgekehrt. Und das macht mich traurig, weil die Leidtragenden immer jene sind, die sich nicht wehren können, oder am Rande der Gesellschaft stehen. Und oft sind es leider Frauen.“ <BR /><BR />Die neue Regierung müsse eine klare Ansage gegen die AfD machen. „Ich wünsche mir eine Politik, die sich mehr um die Gesellschaft kümmert, und die Wirtschaft dem Wohle der Bevölkerung unterordnet. Geht nicht? Schaut nach Skandinavien oder Spanien“, nennt Angelini 2 Beispiele. <BR /><BR />„Miteinander zusammenarbeiten kann hervorragende Ergebnisse hervorbringen. Gegeneinander arbeiten bringt meistens nicht voran“, ist er überzeugt. Das sei eines der großen Probleme der Ampel-Koalition gewesen. „Ich glaube, es gibt bessere Lösungen. Aber dafür braucht es entschiedenere und offenere Politiker.“