Es ist aber alles andere als sicher, dass die zerstrittenen Parlamentarier grünes Licht geben.Politischen Kreisen in Nikosia zufolge will die zypriotische Regierung nach einem Proteststurm am Wochenende nun in letzter Minute die Belastung von Kleinsparern reduzieren und stattdessen den Reichen mehr zumuten. An den Börsen gaben die großen Aktien-Indizes und auch der Euro deutlich nach. Es wird befürchtet, dass die Schuldenkrise wieder eskaliert. In Krisenländern wie Italien und Spanien könnten Bank-Kunden ebenfalls versuchen, ihr Geld in Sicherheit zu bringen. Dafür gab zunächst aber keine konkreten Anzeichen.Eine den Beratungen nahestehende Person sagte Reuters, die Regierung führe noch Gespräche, um die Höhe der Sonderabgabe zu verändern. Bei den Verhandlungen gehe es um die Möglichkeit, Konten mit weniger als 100.000 Euro nur mit 3,0 statt bisher geplant mit 6,7 Prozent zu belasten. Im Ausgleich solle die Belastung für größere Geldbeträge auf 12,5 Prozent von den bisher vereinbarten 9,9 Prozent steigen, hieß es weiter. Außerdem schlug der zypriotische Präsident Nikos Anastasiades vor, die von der Zwangsabgabe betroffenen Kunden sollten mit Aktien der Banken entschädigt werden. Diese Anteilsscheine seien durch zukünftige Einnahmen aus dem Verkauf von Erdgas garantiert, erklärte der erst vor drei Wochen gewählte Konservative.Besonders strittig ist die geplante Zwangsabgabe aller Konto-Inhaber in Zypern, die damit an der Banken-Rettung beteiligt werden sollen. Sie ist ein Bruch mit der bisherigen Praxis. „Die Investoren sind besorgt, dass die zypriotische Sondersteuer einen Präzedenzfall schafft für andere Euro-Länder, die gerettet werden müssen“, sagte Victor Shum von der Beratungsgesellschaft IHS Purvin & Gertz. Tomoaki Shishido von der japanischen Investmentbank Nomura sprach von einer bisher undenkbaren Variante: „Das ist eine recht gefährliche Lösung und birgt Ansteckungsgefahren.“ apa/reuters