Die Idee kommt vom Nationalen Olympischen Komitee Italiens (CONI). Seine Entscheidung: Der „Inno di Mameli“ soll vor Beginn sämtlicher öffentlicher Sportveranstaltungen am 11., 12. und 13. März gespielt werden. Dies, um „die nötige Feierlichkeit und die bestmögliche Beteiligung der Sportler an der Feier“ zu garantieren, heißt es von Seiten des CONI. Freiheitliche: eine „ethische Provokation“ Die Freiheitlichen empfinden die Order des CONI in einer Stellungnahme als eine „ethische Provokation“. „Wer von Südtiroler Sportlern, zumal von Kindern und Jugendlichen, verlangt, in den ‚Canto degli Italiani’ einzustimmen, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, den Sport für nationalistisches Gehabe zu missbrauchen und ethnische Spannungen zu schüren“, meint der freiheitliche Landesparteiobmann und Landtagsabgeordnete Pius Leitner.Er spreche sich „mit aller Entschiedenheit dagegen aus, dass Sportvereine in Südtirol angehalten oder gar verpflichtet werden, der italienischen Nationalhymne huldigen zu müssen“, so Leitner.Südtiroler Freiheit: eine „Grausligkeit“Die Bewegung Südtiroler Freiheit nennt die Verpflichtung eine „Grausligkeit“. „Es fehlt eigentlich nur noch der morgendliche Fahnenappell vor der Trikolore, sowie der tägliche Treueschwur auf den neuen Duce Berlusconi, dann ist die Diktatur perfekt“, schreibt Landtagsabgeordneter Sven Knoll am Donnerstag in einer Aussendung.Gerade die italienische Nationalhymne sei eine der geschmacklosesten Hymnen in ganz Europa. Angesichts derartiger Entwicklungen könne man die Bevölkerung in Bezug auf diese nationalistischen Zwangsbestimmungen nur noch zum öffentlichen Ungehorsam aufrufen, so Knoll. Als Politiker hingegen müsse man „die Forderung erheben, jede Form der Treuebekundung zu diesem Staat zu verweigern.“Heimatbund: „Verordnung ignorieren"Auch der Südtiroler Heimatbundes spricht sich gegen das verpflichtende Spielen der Nationalhymne aus. „Und wieder soll Südtirol damit ebenso wie Sizilien und Apulien ins italienische Einheitskorsett gepresst werden“, schreibt Roland Lang, Obmannstellvertreter des Südtiroler Heimatbundes, in einer Aussendung. Lang kritisiert auch das CONI- Landeskomitee, das schweigend zustimme. Es sei an der Zeit, „dass die Südtiroler sich die Freiheit nehmen, solche Verordnungen zu ignorieren.“