Sein Verein Hannover 96 hat „trotz einer inneren Lähmung“ eine in der deutschen Sport-Historie einmalige Trauerfeier mit Unterstützung der Polizei innerhalb von vier Tagen organisiert. Das Stadion wird am Volkstrauertag bereits um 8.30 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Die Kapazität im Stadion ist auf 45.000 Besucher begrenzt, die Polizei rechnet aber mit einer weit höheren Zahl.„Es war der Wunsch von Teresa Enke, dass sich die vielen Fans in einem adäquaten Rahmen von Robert verabschieden können. Das wäre auf einem kleinen Friedhof nicht möglich gewesen. Mit so einem großen Echo hatten wir allerdings nicht gerechnet. Wir hoffen, dass der Rahmen dennoch würdig bleibt“, erklärte 96-Pressechef Andreas Kuhnt heute. Mindestens fünf TV-Sender (ARD, NDR, DSF, N24, n-tv) übertragen die Trauerfeier von 11 Uhr an live.Der Sarg von Enke, der sich am vergangenen Dienstag im Alter von 32 Jahren das Leben genommen hatte, wird im Stadion aufgebahrt. Nach der einstündigen Trauerfeier, bei der DFB-Präsident Theo Zwanziger, 96-Chef Martin Kind, Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff und Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil als Redner vorgesehen sind, soll der Sarg auf den Friedhof im Neustädter Ortsteil Empede gebracht werden. Enke wird dort im privaten Kreis neben seiner Tochter Lara beigesetzt. Sie war 2006 im Alter von zwei Jahren gestorben. Im Mai dieses Jahres hatten Robert und seine Frau Teresa Enke die kleine Leila adoptiert.Die Beerdigung soll auf Wunsch von Teresa Enke im engen Kreis von Angehörigen, Freunden und Weggefährten erfolgen. „Bei aller verständlichen Trauer appellieren wir an die Fans, diesen Wunsch zu respektieren“, appellierten 96-Clubchef Kind und Hannovers Polizeipräsident Uwe Binias an alle Teilnehmer, nicht dem Trauerzug in den Raum Neustadt zu folgen. Bundestrainer Joachim Löw und die Spieler der deutschen Nationalmannschaft werden gemeinsam mit dem 96-Team dem Torhüter die letzte Ehre erweisen.Auch DFB-Teammanager Oliver Bierhoff, DFL-Präsident Reinhard Rauball, Franz Beckenbauer, Jürgen Klinsmann, Rudi Völler und ehemalige Nationalspieler wie Jens Lehmann oder Christoph Metzelder haben ihr Erscheinen angekündigt. Alle Bundesligaclubs sind mit einer Delegation vertreten. Der deutsche Meister VfL Wolfsburg reist mit dem Bus ins benachbarte Hannover. Aus dem Ausland haben sich Vertreter von Enkes früheren Clubs Benfica Lissabon und FC Barcelona angesagt. Auch Deutschlands Innenminister Thomas de Maizière und der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder stehen auf der Gäste-Liste.dpa