Während der vergangenen zwei Wochen wurden im US-Bundesstaat Colorado elf WM-Titel mit den dazugehörigen Silber- und Bronzemedaillen vergeben. Und aus Südtirol waren zwei Frauen und sechs Männer angereist, um bei der Vergabe der 33 Medaillen ein Wort mitzureden. Doch sie gingen leer aus. Seit 2001 hatte es immer mindestens eine WM-Medaille für Südtirol gegebenDamit ging eine außergewöhnliche Erfolgsserie zu Ende, denn seit 2001 hatten Skisportler aus dem kleinen Südtirol immer mindestens eine Medaille mit nach Hause gebracht. Diese gleiche Konstanz haben nur Österreich, Norwegen und die USA aufzuweisen, nicht aber große Skinationen wie die Schweiz, Deutschland, Schweden, Frankreich oder Kanada. Doch nun ist diese Serie gerissen.Seit der Weltmeisterschaft 2001 in St. Anton am Arlberg hatten Südtirols Alpine 16 Medaillen gewonnen, und zwar bei jeder der sieben Weltmeisterschaften seit damals mindestens eine, im Schnitt sogar mehr als zwei.Südtirol 1999 letztmals ohne Edelmetall - in VailDie Erfolgsserie ist jetzt in Vail zu Ende gegangen - genau an jenem Ort, wo Südtirols letztmals ohne Medaille geblieben war. Platz sechs für Isolde Kostner im Super-G und für Patrick Holzer im Riesentorlauf waren vor 16 Jahren die besten Südtiroler Ergebnisse. Kostner und Holzer bekamen also immerhin eines jener Ehrendiplome überreicht, die bei WM-Siegerehrungen an die Viert- bis Sechstplatzierten überreicht werden.Platz acht für Eisath, Platz zehn für Paris Auch dies war den heurigen Südtiroler Startern nicht vergönnt, zumindest nicht in den Einzelbewerben, denn hier waren der achte Platz von Florian Eisath im Riesentorlauf und der zehnte Platz von Dominik Paris in der Super-Kombi die einzigen Südtiroler Top-10-Ergebnisse. Hinzu kommt eigentlich noch ein fünfter Rang für Manuela Mölgg im Team-Event für Italiens Ausscheiden im Viertelfinale, aber Mölgg war nur als Reserveläuferin nominiert. 1989 nur ein Top-10-Platz - in VailAuf der Suche nach einer ähnlich mageren WM-Ausbeute muss man weitere zehn Jahre zurückblicken, also ins Jahr 1989. Wohin? Nach Vail natürlich. Bei der ersten der drei Weltmeisterschaften in diesem US-Skigebiet gab es für Südtirol gar nur ein Top-10-Ergebnis dank dem 9. Platz von Josef Polig in der Kombination.Es bleibt bei 30 Südtiroler WM-MedaillenEs bleibt also zumindest bis 2017 in St. Moritz (Schweiz) bei der Ausbeute von 30 Südtiroler WM-Medaillen bei Alpinen Skiweltmeisterschaften: elf Goldene, elf Silberne und acht Bronzene. Den Anfang machte die legendäre Paula Wiesinger, die 1932 in Cortina WM-Gold in der Abfahrt gewann und später ein Hotel auf der Seiser Alm führte. Weitaus am erfolgreichsten war Gustav Thöni, der in den 70-er Jahren fünfmal Weltmeister und zweimal Vizeweltmeister wurde, auch begünstigt durch den Umstand, dass damals Olympische Spiele zugleich auch als Weltmeisterschaften galten.Fünf Südtiroler Medaillen 2011 in Garmisch Die erfolgreichste WM aus Südtiroler Sicht war jene vor vier Jahren in Garmisch-Partenkirchen mit insgesamt fünf Medaillen: Neben Christof Innerhofer, der sensationell einen kompletten Medaillensatz - Gold im Super-G, Silber in der Super-Kombination und Bronze in der Abfahrt - gewann, sicherten sich auch noch Manfred Mölgg (Slalom) und Peter Fill (Super-Kombi) je eine Bronzemedaille. ds