Aber was treibt die gefallene Radsport-Ikone zu einer möglichen Dopingbeichte? Eine für den 41-Jährigen sinnvolle Reduzierung seiner lebenslangen Sperre kann es kaum sein, eher der Wunsch nach einer dringend nötigen Image-Korrektur.Wie die „USA Today“ am Samstag unter Berufung auf eine anonyme Quelle schrieb, plant Armstrong kommende Woche bei seinem Interview mit Star-Moderatorin Oprah Winfrey ein Doping-Geständnis abzugeben. Eine detaillierte Beschreibung des Doping-Systems, das angeblich auch unter gütiger Mithilfe des Weltverbandes UCI zu installieren war, ist wohl nicht zu erwarten. Lediglich zurückhaltende Bestätigungen der im Detail längst bekannten USADA-Anklageschrift wären eher langweilig. Das Gespräch soll am Montag (Ortszeit) in Armstrongs Haus in Austin/Texas aufgezeichnet und am Donnerstag im amerikanischen TV-Sender OWN ausgestrahlt werden.Winfrey liegt die Wohlfühl-Atmosphäre ihrer Gäste bekanntermaßen sehr am Herzen. Sicherheitshalber hat der kritische britische Journalist und Buchautor David Walsh am Sonntag zehn Fragen veröffentlicht, die unbedingt gestellt werden sollten. Der Autor des Buches „L.A. Confidential“ von 2004, in dem Armstrong Doping vorgeworfen wurde, würde zum Beispiel wissen wollen, ob der Ex-Profi vorhat, seine eingestrichenen Preisgelder zwischen 1999 und 2010 zurückzuzahlen.Außerdem würde Walsh fragen, wie es Armstrong rechtfertigen konnte, nach seiner Krebserkrankung verbotene Dopingsubstanzen einzunehmen und ob das Belügen der Community seiner Krebs-Stiftung sein größter Betrug von allen war. Walshs Zeitung „Sunday Times“ klagt gegen Armstrong auf die Rückzahlung von 1,5 Millionen Dollar, die der Verlag zahlen musste, weil er Armstrong angeblich zu Unrecht des Dopings verdächtigt hatte.In dem Artikel der „USA Today“ heißt es, der 41-Jährige habe vor, die Einnahme leistungssteigernder Mittel zuzugeben. Bereits in der vergangenen Woche hatte die „New York Times“ berichtet, der Texaner erwäge ein Geständnis. Bisher hatte Armstrong vehement Doping bestritten.apa/dpa