Wie Club und Unternehmen am heutigen Donnerstag, einen Tag vor der Jahreshauptversammlung des Vereins mitteilten, kauft der Ingolstädter Autobauer für 90 Millionen Euro 9,09 Prozent an der FC Bayern München AG. „Ich bin sicher, dass sich uns mit dieser Partnerschaft auch global viele neue Möglichkeiten eröffnen. Ich denke zum Beispiel an den asiatischen Markt, in dem Audi bereits sehr stark vertreten ist“, sagte Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge, der mit dem zweiten Aktionär aus der Wirtschaft neben Adidas hohe Ziele hat.Der Einstieg von Audi, der zwischen März 2010 und spätestens Juli 2011 in drei Schritten erfolgt, galt seit Wochen als sicher und sollte den FC Bayern „wirtschaftlich noch mehr in die Champions League bringen“, wie Manager Uli Hoeneß betont hatte. Das Unternehmen aus Ingolstadt ist seit Sommer 2002 Bayern-Sponsor und stellt den Stars wie Franck Ribéry Autos zur Verfügung. Das wird es auch mindestens bis ins Jahr 2019 tun, denn diese Partnerschaft wurde vorzeitig ausgedehnt. Wie schon bei der kürzlich präsentierten Verlängerung mit Hauptsponsor Telekom bis 2013 für geschätzte bis zu 25 Millionen Euro jährlich ist nun eine weitere wirtschaftliche Weiche gestellt.Durch den neuen Teilhaber, der 2,5 Millionen Aktien kaufen wird, hoffen die Münchner, ihren für rund 300 Millionen Euro im Jahr 2005 errichteten Fußball-Tempel schneller abzahlen zu können. Ursprünglich waren für die Tilgung der 69.000 Zuschauer fassenden Allianz Arena 15 bis 18 Jahre kalkuliert worden. „Jetzt könnte ich mir vorstellen, wenn wir Glück haben, sind es nur zehn“, hatte Hoeneß beim Bekanntwerden der Audi-Pläne gesagt. „Und das ohne Partner, der mit zahlt. Das ist nicht so schlecht.“ Der ehemalige Miteigner, Zweitligist TSV 1860 München, musste seine Anteile wegen finanzieller Schwierigkeiten zurück verkaufen und ist nur noch Mieter im WM- Stadion.Im Zuge des Baus der Arena hatte der FC Bayern seinen Fußball- Bereich vor sieben Jahren in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt und zehn Prozent seiner Anteile für 77 Millionen Euro an Adidas verkauft. Maximal 49 Prozent der Anteile kann der Verein veräußern. Durch die Geldquelle Audi können nun die Belastungen durch die Arena vermindert werden, was dem Verein langfristig größeren finanziellen Spielraum im sportlichen Bereich verschafft. Hier stiegen nach den Verpflichtungen von Luca Toni, Franck Ribéry, Mario Gomez oder zuletzt Arjen Robben die Gehaltskosten stark.Neben dem finanziellen Engagement des Autobauers sind Pläne in der Arbeit, „die die globale Präsenz beider Marken stärken sollen, unter anderem zum Beispiel auch in Form von Nachwuchsförderung in weltweit organisierten Fußballschulen“, sagte Audis Vorstandsvorsitzender Rupert Stadler. „Ich freue mich auf viele große Momente mit dem Club.“ Und auch die Fans in der Ingolstädter Zentrale freuen sich. Denn der 2003 gegründete FC Bayern Fanclub der Audi Belegschaft hat 5000 Mitglieder.dpa