Mehr NHL-Power geht nicht. Das olympische Eishockey-Turnier wird auch in Sotschi wieder zum Schaulaufen der weltbesten Kufencracks. Gastgeber Russland mit Stürmerstar Alexander Owetschkin, Titelverteidiger Kanada um den Final-Helden von 2010 Sidney Crosby, Weltmeister Schweden mit den famosen Sedin-Zwillingen oder Tschechien mit Altmeister Jaromir Jagr – nur alle vier Jahre können die Top-Teams ihre Ausnahmespieler zum Turnier versammeln.Der größte Druck lastet auf den Russen. Die eishockey-verrückten Gastgeber warten seit 22 Jahren auf Gold. Seit die NHL ihre Saison wegen der Winterspiele unterbricht – erstmals geschah das 1998 in Nagano – war die „Sbornaja“ nicht mehr erfolgreich. In heimischer Halle soll die Durststrecke enden. 15 Profis wurden dafür aus der NHL rekrutiert. Richten soll es vor allem Owetschkin, der im Herbst bei der Entzündung des olympischen Feuers dabei war und vom „besten Tag meines Lebens“ sprach. Der Final-Tag am 23. Februar könnte jenen Moment mit einer Goldmedaille um den Hals mit Sicherheit noch toppen.Jeder will bei Olympia dabei seinEin solches Glücksgefühl kennt Sidney Crosby bereits, 2010 schoss der Superstar die Kanadier zum Heim-Triumph über die USA. Für die beiden Nordamerika-Nachbarn ist Olympia das einzige, was neben der NHL alle vier Jahre wirklich zählt. Während sich die Cracks um die WM-Plätze selten reißen, will bei Olympia jeder dabei sein. US-Coach Dan Bylsma und Kanadas Mike Babcock hatten die Qual der Wahl.Schwedens Trainer Pär Mårts wusste spätestens seit dem WM-Gold 2013, auf wen er auf gar keinen Fall verzichten kann: die Brüder Henrik und Daniel Sedin, die schon beim Olympiasieg 2006 in Turin auf dem Eis standen. Außerdem ist Altmeister Daniel Alfredsson im Team.Jaromir Jagr wird während Olympia 42 Jahre altAuch andere Nationen haben ganz routinierte Spieler dabei. Der tschechische Coach Alois Hadamczik setzt auf Jaromir Jagr, der während Olympia 42 Jahre alt wird und als einziger schon 1998 beim Gold-Gewinn in Nagano dabei war.Bei den Finnen wird Teemu Selänne mit seinen sechsten Spielen gar den Teilnahme-Weltrekord von Landsmann Raimo Helminen einstellen. Er stand schon 1992 in Albertville auf dem Eis – damals waren einige seiner jetzigen Teamkollegen noch nicht geboren.dpa