Das ebenso blamable wie sensationelle 0:1 von Weltfußballer Lionel Messi und Co. am Samstag bei Abstiegskandidat Real Valladolid läutet nach Meinung vieler Medien sogar das endgültige Ende einer Ära ein.„Das blau-rote Licht geht aus“, schrieb das Sportblatt „As“ am Sonntag. Äußerst hart kritisierte die in Barcelona erscheinende Zeitung „Sport“ die Einstellung der Katalanen: „Die Profis verspielen den Titel ... und wir schämen uns“, wurde groß auf Seite eins verkündet.Dabei ist die erfolgreiche Titelverteidigung in der Primera Division noch möglich – auch wenn Atletico Madrid durch ein 2:0 bei Celta de Vigo Barca in der 27. Runde auf den ungewohnten dritten Platz verdrängte und Tabellenführer Real Madrid am Sonntagabend (19 Uhr) mit einem Sieg gegen den Andreas-Ivschnitz-Club Levante auf vier Zähler davonziehen kann.Barca will noch nicht das Handtuch werfenTrainer Gerardo Martino räumte nach dem Abpfiff ein, seine Schützlinge hätten „ideenlos“ agiert.An der Einstellung habe es aber nicht gelegen, beteuerte er. Man werde im Kampf um den Titel nicht das Handtuch werfen, so lange man Chancen habe.Nun werde man aber in zwei Wochen beim „Clasico“ bei Real Madrid im Bernabeu erst recht gewinnen müssen.Mit der Leistung von Valladolid mutet dieses Vorhaben allerdings utopisch an.Nach dem Gegentreffer durch den Italiener Fausto Rossi („Unglaublich, dass wir gewonnen haben“) in der 17. Minute hatten die Gäste vor 23.000 Zuschauern im Stadion Jose Zorilla noch viel Zeit, das Ergebnis zu korrigieren.Doch die Stars um Messi, Neymar, Xavi und Cesc Fabregas erarbeiteten sich nur wenigen Chancen, die dann zumeist auch kläglich vergeben wurden. Die Medien zeigten am Sonntag keine Gnade: „Jämmerlich“, „chaotisch“, „machtlos“ hieß es überall.Pedro zeigt sich selbstkritischIn der Liga holte Barcelona zuletzt nur 14 von 27 möglichen Punkten.Stürmer Pedro widersprach Coach Martino ganz offen. Man müsse doch an der Einstellung arbeiten, meinte der 26-Jährige selbstkritisch.Am Samstag hätten die Profis von Valladolid „intensiver, mit mehr Einsatz gespielt“.Auch der Sturm steht am Pranger. Neymar glänzt nur im brasilianischen Trikot, Messi konnte nach seiner Muskelverletzung nicht an die alte Form anknüpfen. Beim Länderspiel seiner Argentinier in Rumänien hatte er sich am Mittwoch auf dem Platz übergeben müssen.Martino ist ratlos. „Er hat Spezialisten aufgesucht, wir wissen aber noch nicht, was er hat.“Vor dem Hintergrund all dieser Probleme macht sich Xavi nicht nur Sorgen um die Meisterschaft.Das Weiterkommen in der Champions League sei nach dem 2:0-Auswärtssieg in Manchester auch noch längst nicht unter Dach und Fach, warnte der Mittelfeldroutinier.„Wir werden versuchen, bis Mittwoch den Chip im Kopf zu wechseln und uns von dieser schmerzhaften Niederlage zu erholen“, sagte Xavi.Seine besorgte Miene verriet, dass das alles andere als leicht sein wird.apa/dpa