<BR />Bei Tagesanbruch erhebt sich ein zartes und freudiges Licht über die Gipfel der Dolomiten und schenkt den fast achttausend Teilnehmer der 38. Ausgabe der Maratona dles Dolomites – Enel ein Lächeln – genau 7.964, davon 7.081 Männer und 883 Frauen. <BR /><BR />Ein Marathon, der ganz dem Licht gewidmet ist und sich über die drei Routen erstreckt, die über die Dolomitenpässe führen – ein unverzichtbarer Teil der Radsportgeschichte. Pünktlich um 6:30 Uhr eröffnet Michil Costa auf seinem Vintage-Rad den Start in La Villa. Und da ist sie, die Lichtflut, die diesen herrlichen Tag erhellt. Licht auf den Straßen, Licht auf den Wiesen und den Dolomitengipfeln.<BR /><BR /> „Das Licht ist das, was wir in uns tragen, auch wenn die Welt ins Wanken gerät. Ein Licht, das wir als Wunsch verstehen, möge uns nicht nur auf den Straßen, die sich über die Pässe winden, begleiten, sondern auch in unserem Innersten – dort, wo Gedanken, Emotionen und Utopien entstehen. Vielleicht ist das unser Evangelium des Berges, das wir schreiben können – erleuchtet vom Atem und der Anstrengung.“ so Michil Costa, Präsident der Maratona. <h3> Straßen wurden für den Verkehr gesperrt</h3>Es sind die für den Verkehr gesperrten Straßen, die es den Teilnehmern ermöglichen, die wunderbaren Dolomitenpässe trotz der Anstrengung zu genießen: Campolongo, Pordoi, Sella, Grödnerjoch, Giau, Falzarego und Valparola. Neben der Maratona-Strecke über 138 Kilometer mit 4.230 Höhenmetern gibt es die mittlere Strecke mit 106 Kilometern und 3.130 Höhenmetern sowie die Sella Ronda Strecke über 55 Kilometer mit 1.780 Höhenmetern. <BR /><BR />Bemerkenswert ist auch die Teilnahme der Frauen: Mit fast tausend Frauen am Start machen sie 14% der Gesamtteilnehmerzahl aus – ein bedeutender Wert. <BR /><BR />Auch in diesem Jahr übertrug der Nationalsender Rai 2 das Rennen wieder live – vom Start bis zur Ziellinie der Spitzenfahrer auf der Maratona-Strecke. Von 6:15 bis 12:00 Uhr werden nicht nur die Leistungen der Tausenden Teilnehmer entlang der Dolomitenstraßen gezeigt, sondern auch die spektakuläre Kulisse, die diesem einzigartigen Radmarathon eine besondere Atmosphäre verleiht. Schon auf den ersten Anstiegen der Sella Ronda wird das Rennen spannend: Eine Gruppe von elf Fahrern setzt sich ab, doch am Campolongo-Pass lässt der Spanier David Mayo, Zweitplatzierter der letzten Ausgabe, alle hinter sich.<h3> Roberta Bussone und Luca Cavallo dominieren</h3>Bei den Frauen dominiert von Anfang an Roberta Bussone, die sich früh von ihren Konkurrentinnen absetzt und ein langes Solo startet.<BR />Wie so oft entscheidet sich auch heute das Rennen am Passo Giau: Der aus dem Piemont stammenden Luca Cavallo holt zunächst David Mayo ein und überholt ihn schließlich, um auf den Rampen der Pässe Falzarego und Valparola dem Sieg entgegenzufahren. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1186980_image" /></div> <BR /><BR />„Wir sind in einer Zehnergruppe stark gestartet, und am Sella-Pass habe ich das Tempo gemacht. Dann habe ich jedoch eine Speiche am Rad gebrochen und konnte das Rad nicht wechseln – ich musste mich also anpassen. Ich habe beschlossen, am Giau alles zu geben um David Mayo einzuholen. Ich habe ihn dann eingeholt und überholt, und obwohl ich in jeder Kurve gerutscht bin, konnte ich als Erster die Ziellinie überqueren. Ich bin überglücklich.“<BR /><BR />Bei den Männern liegt Luca Cavallo mit einer Zeit von 4 Stunden, 25 Minuten und 35 Sekunden auf dem ersten Platz. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der Spanier David Mayo mit 4 Stunden, 28 Minuten und 8 Sekunden und Giuseppe Orlando mit 4 Stunden, 29 Minuten und 17 Sekunden.<h3> „Ich bin überglücklich“</h3>Auch bei den Frauen gab es eine großartige Leistung, und zwar von Roberta Bussone aus dem Piemont, die die Maratona mit einer beeindruckenden Zeit für sich entscheiden konnte: „Ich bin überglücklich, ich bin von Anfang an stark gefahren und habe mich dann gut eingeteilt. Für mich ist das ein unglaublicher Erfolg, es ist nicht einfach, die Leidenschaft fürs Radfahren mit der Arbeit zu verbinden. Ich bin wirklich gerührt, ich hatte mir letztes Jahr bei meiner Geburtstagsfeier vorgenommen, zu versuchen zu gewinnen. Mit diesem Sieg wird jede Aufopferung mehr als belohnt.“ <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="1186983_image" /></div> <BR /><BR />Genau genommen fährt Roberta Bussone die Maratona-Strecke in 5 Stunden und 7 Minuten, gefolgt von Martina Cavallo mit 5 Stunden und 24 Minuten und Carmen Moser mit 5 Stunden und 25 Minuten.<BR /><BR />Auf der mittleren Strecke belegen Stefano Bonanomi, Stefan Kirchmair und Danilo Celano die ersten drei Plätze. Bei den Damen steht Laura Simenc Kramar an erster Stelle, gefolgt von Michela Santini auf dem zweiten und Elisa Leardini auf dem dritten Platz. <h3> 39. Auflage: Am 5.Juli 2026</h3>Die Maratona dles Dolomites – Enel endet in einer Explosion aus herrlichem Licht, das die Dolomiten erstrahlen lässt. Nun ist es jedoch an der Zeit, den Blick auf die nächste Ausgabe zu richten: die 39. Auflage, die am Sonntag, dem 5. Juli 2026, unter dem Motto „Pesc“, Frieden auf Ladinisch, stattfinden wird. <BR /><BR />Ein heute wichtiger denn je Begriff, entscheidend für die Zukunft der Welt und der Menschheit. Er darf nicht vage oder ein hypothetisches Ideal sein, sondern muss mit dem Willen aller immer konkreter umgesetzt werden. „Wir müssen den Frieden als tägliche Übung leben, als Einsatz für das Gute, als die Entscheidung jedes Radfahrers, statt alleine zu fahren, auf einen Freund zu warten und die Straße mit ihm zu teilen. Es ist die stille Geste, einer unbekannten Person die Trinkflasche zu reichen, und der freundliche Gruß an jemanden, den man am Pass trifft, während er hinaufsteigt und man selbst hinabfährt. <BR /><BR />Es ist der gemeinsame Rhythmus, der entsteht, und die Distanz, die sich zwischen verschiedenen Menschen verringert. So wird die Maratona dles Dolomites-Enel zum Symbol des Zusammenlebens zwischen Völkern und Kulturen, zu einem Moment der Stille, den man teilt. Eine Ode an den Frieden, eine Übung der Brüderlichkeit, ein kleines, großes Wunder auf zwei Rädern, das uns daran erinnert, dass keine Mühe umsonst ist, wenn sie gemeinsam geleistet wird.“ so Michil Costa.