Der von Fuentes öffentlich bezichtigte frühere Radprofi Javier Gómez stellte daraufhin seinen Posten als Generaldirektor der Jugendstiftung der obersten Sportbehörde CSD zur Verfügung.Der heute 38-jährige Gómez trat lange Zeit für das Team Kelme in die Pedale. Als Präsident des spanischen Verbandes der Profi-Radsportler (ACP) hatte er sich zuletzt mehrfach gegen Doping ausgesprochen. Der vielfach ausgezeichnete Funktionär war erst im Dezember zum Generaldirektor der Jugendstiftung der CSD ernannt worden. Gómez habe sich bei ihm „ohne jeden Einwand“ wiederholt Bluttransfusionen unterzogen, sagte Fuentes jetzt vor Gericht.Die rund 200 Sportler, die Fuentes allein zwischen 2003 und 2006 betreut haben soll, müssen nun befürchten, dass sie öffentlich an den Pranger gestellt werden. Der gelernte Gynäkologe sagte, er habe ein Notizbuch mit den Namen all seiner Ex-Kunden in einem Safe gut verschlossen, „damit es mir niemand klaut“. Er sei wenn nötig bereit, die Namen preiszugeben. „Wenn man wissen will, wer diese Sportler waren, kein Problem“, sagte er, betonte aber auch: „Ich glaube, hier wird über eine wichtigere Sache verhandelt, und zwar ob das, was gemacht wurde, gut war oder nicht.“Die Vorsitzende Richterin Julia Patricia Santamaría ließ am Mittwoch allerdings wissen, sie werde Fuentes nicht zur Herausgabe von Namen auffordern. Sie hatte zuvor am Dienstag auch entschieden, dass die Justiz die Daten aus dem persönlichen Computer des Mediziners nicht preisgeben wird. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hatte als Nebenkläger einen entsprechenden Antrag gestellt. Einer freiwilligen Enthüllung von Namen durch Fuentes werde sie sich aber nicht widersetzen, so Santamaría. Im Verfahren hatte Fuentes eingeräumt, er habe nicht nur Radprofis, sondern auch Boxer, Fußballer, Tennisspieler und Leichtathleten betreut.dpa