„Das Politische stand immer eher im Vordergrund als das Sportliche bei unseren Spielen“, erinnert sich Miha Kreutz, der zwischen 1980 und 1993 für den Slovenski atletski klub Celovec (Slowenischer Athletik Klub Klagenfurt) spielte: „Wir wurden ständig beschimpft: ‚Jugo‘ hieß es oder auch ‚Tschusch‘, und von den Schiedsrichtern wurden wir überall benachteiligt. Zum Glück haben uns damals immer 200 oder 300 Fans begleitet; die haben uns geschützt.“ <BR /><BR />Die Unterstützung war Ehrensache; sogar für Leute, die sonst gar nichts mit Fußball am Hut hatten, waren die SAK-Spiele Pflichttermin. 1500 bis 2000 Fans feuerten in der Blütezeit des Vereins die SAK-Spieler an.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="783386_image" /></div> <BR />Der Verein wurde 1970 von Schülern des slowenischen Gymnasiums in Klagenfurt gegründet gegründet, der einzigen slowenischen Oberschule in Kärnten. „Ziel war es, die besten slowenischsprachigen Fußballer in Kärnten in einem Team spielen zu lassen, mit dem SAK sportliche Erfolge zu feiern und so ganz Österreich auf die slowenische Volksgruppe aufmerksam zu machen“, wie es auf der Homepage des Vereins heißt.<h3> Politisch heiße Zeit</h3> Es war eine politisch heiße Zeit; 1972 kam es zum Ortstafelsturm. <BR />„Wir hatten zu Beginn keine Spielstätte, keine Trikots und keine Autos, waren auf Eltern und Idealisten angewiesen, die uns zu den Spielen fuhren“, erinnert sich Josef Fera, der fast von Anfang an dabei war und von 1971 bis 1980 die Farben des SAK trug. Und blauäugig sei man auch gewesen: „Unser Ziel war die erste Liga“, muss Fera heute schmunzeln. <BR /><BR />Obwohl: Der SAK war jahrelang der beste Klagenfurter Klub und spielte gar eine Saison in der zweiten Bundesliga. Noch heute schwärmen Kreutz und Fera vom Einzug ins ÖFB-Cup-Viertelfinale am 28. März 1987, als der SAK den Bundesligisten LASK Linz im Elfmeterschießen ausschaltete. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="783389_image" /></div> <BR />Die Spiele in Kärnten aber waren schwierig. „Die Schiedsrichter haben sich oft bestimmte Teams ausgesucht, die Meister werden sollten, um uns zu verhindern, und wir wurden entsprechend benachteiligt“, erzählt Fera. So sei er einmal in einem Entscheidungsspiel um den Aufstieg allein auf den Torwart zugelaufen, habe ihn umspielt und den Ball ins leere Tore geschoben, aber der Schiedsrichter pfiff noch vorher unter einem fadenscheinigen Vorwand ab. <BR /><BR />„1972 kamen viele gegnerische Zuschauer mit Plakaten ‚Kärnten frei‘ zu unseren Spielen“, erinnert sich Fera. Aber die SAK-Spieler begegneten dem Druck mit eigenen Methoden: „In Metlova/ Mittlern haben wir uns einmal nicht getraut, uns in der Kabine umzuziehen, sondern sind schon im Trikot hingefahren. Im Wald neben dem Sportplatz haben wir uns dann mit Partisanenliedern gepuscht“, schmunzelt Fera. <BR /><BR />Heute ist vieles anders. Der SAK ist als Vorzeigeclub in Kärnten anerkannt, und die Ressentiments gegenüber den Slowenen haben auch am Fußballplatz abgenommen. Aber auch der SAK ist nicht mehr derselbe: Nur mehr 3 „einsprachige“, das heißt Slowenisch als Muttersprache sprechende Spieler sind im aktuellen SAK-Kader; 2 davon sind über 35 Jahre alt. „Der Verein hat ein bisschen seine Ziele aus den Augen verloren“, sagt Kreutz. Nach dem Aufstieg aus der Kärntenliga spielt der SAK nächste Saison wieder in der Regionalliga, der dritten Liga in Österreich. <BR /><BR />Der Club im Internet: <a href="https://www.sak.at/zgodovinageschichte/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">www.sak.at/zgodovinageschichte</a><BR />