Als erster WM-Führender kommt dank seines Zweistopp-Husarenstücks von Melbourne Kimi Räikkönen zum Hitzerennen im Dschungel von Sepang. Und der Finne kann auf der Strecke, auf der er vor zehn Jahren sein erstes Formel-1-Rennen überhaupt gewonnen hat, Geschichte schreiben.Nach seinem 20. GP-Sieg liegt der „Reifenflüsterer“ aus Espoo gleichauf mit Landsmann Mika Häkkinen und kann sich ab sofort zum erfolgreichsten finnischen Formel-1-Fahrer machen.Aber auch das war für den Schweiger ebenso „business as usual“ wie seine WM-Führung für Lotus. „Es gibt kein spezielles Ziel. Dass wir in der WM führen, hat keine Auswirkung auf das, was wir hier machen. Wir tun nichts anders als beim letzten Rennen oder im Jahr davor“, wiegelte der „Iceman“ ab.Vettel im Visier von Villeneuve Triple-Champ Sebastian Vettel musste sich unterdessen von Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve deutliche Kritik gefallen lassen.Der Kanadier unterstellte ihm, unter Druck Fehler zu machen und seine Nerven nicht im Griff zu haben. Fernando Alonso und Lewis Hamilton würde immer kämpfen, egal auf welchem Platz sie gerade liegen. „Die fahren sich immer gleich die Eier aus der Hose. Diesen Eindruck vermittelt mir Vettel nicht“, sagte der Kanadier u.a. in der „Auto Bild Motorsport“.Starker Tobak eines 42-jährigen Ex-Fahrers, der jahrelang vergeblich um die Rückkehr in die Formel 1 gekämpft hat. Vettel kann es egal sein, denn womöglich findet er sich künftig ohnehin nicht mehr ganz so häufig auf der Pole wieder wie bisher. Red Bull: Selbst Force India phasenweise außer Reichweite Red Bulls Motorsport-Direktor Helmut Marko hatte nach Pole und Platz drei in Melbourne unumwunden von einer „herben Enttäuschung“ und einer „Fehleinschätzung“ gesprochen. Nicht nur Sieger Räikkönen, sondern phasenweise auch Adrian Sutil im Force India seien im Rennen außer Reichweite gewesen, erklärte Marko im Haussender Servus TV.Auch bei Red Bull wird daher nachfokussiert. „Wir sind im Rennen nie auf den Speed des Trainings gekommen. Wir waren Meilen davon entfernt, die Zeiten von (Fernando) Alonso oder Räikkönen zu fahren. Also müssen wir berücksichtigen, dass die eine Runde nicht das ganze Leben ist“, bezog sich Marko auf das Samstag-Qualifying. Künftig sollen die RB9 von Vettel und Mark Webber an GP-Wochenenden offenbar etwas „breiter“ aufgestellt werden.Für Vettel sind Poles freilich enorm wichtig. Von seinen 26 Siegen hat er nur zwei nicht von der besten Startposition aus gewonnen. Reifen-Poker wohl rennentscheidendDer Reifen-Poker wird vermutlich auch in Malaysia rennentscheidend. „Wir haben vieles gelernt, vieles verstehen wir aber noch immer nicht“, gab Vettel zu. Wunder dürfe man daher keine erwarten. Verbesserungen schon. Das hatte Vettels Weltmeister-Team mit der erfolgreichen Aufholjagd im Vorjahr eindrucksvoll beweisen. Vettel: „Die Saison ist sehr lange. Am Ende kannst du nie die Reifen alleine für alles verantwortlich machen.“Alonso VorjahressiegerDas muss auch Alonso so sehen. Der Spanier war 2012 nach einer reifenbedingt turbulenten ersten Saisonhälfte dem Feld schon weit enteilt, ehe er den Titel erneut im letzten Rennen an Vettel verlor.Zumindest hat der Asturier beste Erinnerungen an das Vorjahresrennen in Malaysia. Der Spanier gewann am Äquator das chaotische Regenrennen vor Sauber-Sensationsmann Sergio Perez und feierte damals seinen bereits dritten Sieg auf der malaysischen Extremstrecke. apa