Für den FC Südtirol war es kein einfaches Spiel, da erstens der Gegner recht geschickt die Räume zustellte und zweitens sich wohl niemand gewundert hätte, wenn auf diesem Platz plötzlich Leute aufs Spielfeld gerannt wären, um Erdäpfel zu ernten.Dazu kam, dass das schnelle Gegentor die eigene Marschroute recht schnell durcheinander brachte.Das sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Angriff kaum Antizipation vorhanden war. Jeder einzelne lief zwar viel und war bemüht, aber es gab wenig Durchdachtes, wenig Zusammenspiel.Auch die Standardsituationen waren suboptimal: Bei gefühlt drei Handvoll Freistößen um den Strafraum gab es nur eine oder zwei gefährliche Aktionen.So musste der FCS am Ende mit dem Punktgewinn zufrieden sein, obwohl man angesichts des recht harmlosen Gegners durchaus mehr hätte erreichen können.EinzelanalyseTorwart Alessandro Iacobucci kann man beim Gegentreffer nicht wirklich einen Vorwurf machen; er wirkte aber in der Folge bei hohen Bällen nicht immer sicher.Rechtsverteidiger Alessio Grea mit einer ansatzweise sehr mutigen Vorstellung und vielen Vorstößen lieferte die „Vorlage“ zum 1:1 und fast noch den Siegtreffer in der Nachspielzeit; er ist aber anfällig für Fehlpässe.Die Innenverteidigung mit Hannes Kiem und Pietro Cascone hatte in der ersten Halbzeit Probleme. Kiem hätte beim 0:1 wohl härter einschreiten müssen. In der zweiten Halbzeit bekamen die Gäste nur noch selten größere Räume, aber brandgefährliche Stürmer hätten aus dem von Kiem und Cascone Angebotenen vielleicht mehr Kapital geschlagen.Linksverteidiger Simone Iacoponi war noch offensiver als Grea unterwegs, hatte aber auch kaum Beschäftigung in der Defensive.Die treibende Kraft im zentralen Mittelfeld war Alessandro Furlan, der stets bemüht als Schaltstelle fungierte und eine fehlerärmere Partie als Francesco Uliano spielte. Dieser agierte unglücklich, verlor Zweikämpfe und spielte mehrere kritische Pässe in die gegnerischen Beine.Alessandro Campo kam auch nicht richtig zum Zug, wurde rechts und links eingesetzt, gewann Dribblings, brachte aber wenig Zählbares aufs Tableau. Campos „Vordermann“ Schenetti war noch ineffektiver, an ihm lief das Spiel über weite Strecken vorbei.Bleibt der Sturm mit der einsatzstarken Schlüsselfigur Manuel Fischnaller und dem hoch motiviert auftretenden Franco Chiavarini.Trotz viel Laufarbeit und vielen herausgeholten Freistößen wirkte das Zusammenspiel zwischen beiden nicht hundertprozentig. Mehrmals hatten beide nicht die gleiche Idee, nicht den gleichen Spielzug im Kopf.tp