„Natürlich wäre eine Wiederholung des Spiels die fairste Lösung, aber das ist nicht in meiner Kontrolle“, schrieb Henry in einer Erklärung, die der britische Sender Skysports auf seiner Internetseite am Freitag veröffentlichte. Zugleich entschuldigte sich Henry bei den Iren, wies aber Betrugsvorwürfe zurück.„Ich bin kein Betrüger und war es nie. Es war eine instinktive Reaktion als der Ball extrem schnell in den überfüllten Strafraum kam. Als Fußballer hat man nicht den Luxus des Fernsehens, das Tempo des Balles 100 Mal zu verlangsamen, um bewusste Entscheidungen treffen zu können.“Irland hätte es verdient, zur Weltmeisterschaft nach Südafrika zu fahren. „Ich kann kaum mehr tun als zuzugeben, dass der Ball vor dem Ausgleichstreffer Kontakt zu meiner Hand hatte, und es tut mir für die Iren sehr leid.“Frankreich hatte am Mittwoch durch ein umstrittenes Tor in der Verlängerung gegen die Iren ein 1:1 erreicht und sich damit für die WM im kommenden Jahr in Südafrika qualifiziert. Stürmer Henry hatte den spielentscheidenden Ausgleichstreffer durch William Gallas in der Verlängerung mit der Hand vorbereitet. Der Schiedsrichter hatte dies nicht geahndet.Frankreich hatte am Mittwoch durch ein umstrittenes Tor in der Verlängerung gegen die Iren ein 1:1 erreicht und sich damit für die WM im kommenden Jahr in Südafrika qualifiziert. Stürmer Henry hatte den spielentscheidenden Ausgleichstreffer durch William Gallas in der Verlängerung mit der Hand vorbereitet. Der Schiedsrichter hatte dies nicht geahndet.Kritik von allen SeitenHenry ist bei weitem nicht der erste, der eine Neu-Ansetzung als die beste Lösung ansieht. Am Freitag reihte sich die französische Wirtschaftsministerin Christine Lagarde in die Reihe der Kritiker ein. „Die FIFA muss ihre Regeln beachten“, sagte Lagarde dem Sender RTL, aber „wenn diese Regeln schlecht sind, dann muss man sie eben ändern“. Präsident Nicolas Sarkozy hatte zuvor noch zu Zurückhaltung gemahnt. Innere Angelegenheiten der FIFA seien nicht Sache der Regierung, meinte auch Premier Franñois Fillon.In Irland ist der Frust über die verpasste WM-Qualifikation indes Verschwörungstheorien gewichen. Für Robbie Keane im Mittelpunkt: der französische UEFA-Präsident Michel Platini. „Sie klatschen sich jetzt alle in die Hände“, klagte der irische Kapitän. „Platini sitzt da oben im Telefonkontakt zu Sepp Blatter, wahrscheinlich texten sie sich gegenseitig, wie erfreut sie über das Ergebnis sind“.So richtig freuen kann sich bei den Franzosen aber keiner, im Gegenteil: Von den Medien und im Internet erntet der Weltmeister von 1998 nur Hohn und Spott, vor allem am Denkmal Henry wird gekratzt. Manche glauben schon, dass der Franzose nun viele Werbe-Millionen verlieren könnte. „Das Idol Henry ist nun ein Geächteter“, schrieb die englische Zeitung „Daily Mail“, der „Daily Mirror“ bezeichnete den ehemaligen Arsenal-Profi gar als „Schande einer Nation“.Auch Trainer Domenech steht weiter in der Kritik. Laut einer Umfrage von „Le Parisien“ wollen trotz erfolgreicher Qualifikation nur 39 Prozent der Franzosen Domenech in Südafrika auf der Bank sehen. Der ehemalige Nationalspieler Bixente Lizarazu warf dem Trainer vor, das Talent der „Bleus“ zuverschwenden. Dem Magazin „Parisien“ sagte der frühere Bayern-Profi: „Ihn interessiert nur die Form. Er weiß, dass er in der Sachdebatte völlig daneben liegt.“ Mit oder trotz Domenech hatten die Franzosen 2006 in Deutschland das Finale erreicht.dpa