„Wir haben ihm unsere volle Unterstützung zugesagt für die nächsten Wochen. Wir haben gesagt, dass wir in aller Ruhe gemeinsam versuchen werden, diese Probleme zu lösen“, sagte Manager Uli Hoeneß am Montagabend in der Sendung „Blickpunkt Sport“ im Bayerischen Fernsehen. Man wolle gemeinsam daran arbeiten die Verunsicherung zu beenden. Die „teilweise Angst auf dem Platz, das mangelnde Selbstvertrauen“, solle bekämpft und verbessert werden.Bei der wöchentlichen Vorstandssitzung zusammen mit dem niederländischen Coach sei die Situation in Ruhe analysiert worden, ein Trainerrauswurf intern überhaupt nicht diskutiert worden, betonte der Manager, der am Freitag aus dem Amt ausscheidet und neuer Präsident des Fußball-Rekordmeisters wird.Auch der scheidende Präsident Franz Beckenbauer mahnte vor dem ersten Alles-oder-Nichts-Spiel der Münchner in der Königsklasse zur Ruhe. „Wenn der Vorstand anfängt, an dem Trainer zu zweifeln, dann bricht alles zusammen“, sagte der „Kaiser“. „Wir haben ihn geholt mit dem guten Gewissen und Glauben, dass er der Richtige ist. Er hat im Moment die Form noch nicht so richtig gefunden. Er ist noch auf der Suche.“ Die Münchner Mannschaft muss gegen Haifa am Mittwoch gewinnen - und gleichzeitig darauf hoffen, dass Juventus Turin nicht bei Girondins Bordeaux siegt.Zuletzt zeigten die Fans mit lautstarken Pfiffen ihre Unzufriedenheit nach dem 1:1 im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen. Zum Verständnis von Hoeneß, der aber kurz vor dem Ende seiner Manager-Karriere beim deutschen Branchenprimus auf die viel wichtigere gute Finanzkraft verwies. „Die sportliche Situation ist eine Wochen- und Monatsbeobachtung, möglicherweise auch eine Jahresbeobachtung. Die kann man aber auch wieder verbessern“, sagte Hoeneß. „Während eine grundsätzliche wirtschaftliche Verbesserung nicht in ein, zwei Jahren möglich ist. Die ist in 30 Jahren geschaffen worden und auf die bin ich besonders stolz.“Natürlich hätte sich Hoeneß gewünscht, „dass wir im Sommer Meister geworden wären und jetzt als Tabellenführer den Stab übergeben könnten“, betonte der Manager. Man könne es sich nicht immer aussuchen im Leben, meinte Beckenbauer. Kurz vor der Stabübergabe räumte Hoeneß aber auch Fehler ein. „In jedem Beruf, in dem man fleißig ist und viel tut, werden Fehler gemacht. Sicherlich hat der eine oder andere Transfer, den wir gemacht haben, nicht so gleich funktioniert. Auf der anderen Seite habe ich mich auch manchmal gewundert, wie schnelllebig die Zeit ist bei der Beurteilung von Leuten“, sagte der 57-Jährige.Man sollte das Rad vielleicht etwas zurückdrehen, mahnte der Manager. „Der Druck, der auf uns, auf einem Fußball-Verein, aber auch auf Trainer, auf Spieler aufgebaut wird von den Medien, ist teilweise nicht zu ertragen.“ Medien und Verein seien zu ungeduldig, was die Mannschaft anbelange. „Natürlich, wir waren nicht Meister, aber Zweiter. Aber man hatte das Gefühl, die Welt bricht zusammen“, sagte Hoeneß.dpa