„Ich habe immer davon geträumt, eines Tages Coach des Nationalteams zu werden und dieser Tag kam früher, als ich es erwartet habe“, sagte der bisherige Trainer von Corinthians Sao Paulo am Wochenende. Der 48-Jährige will bereits an diesem Montag sein Aufgebot für das Freundschaftsspiel gegen die USA am 10. August in New Jersey bekanntgeben.Zuvor hatte Wunschkandidat Muricy Ramalho die Nachfolge von Carlos Dunga ausgeschlagen, weil er von seinem Club Fluminense Rio de Janeiro keine Freigabe erhielt. Dennoch fühlt sich Menezes nicht als zweite Wahl des brasilianischen Verbandes CBF. „Im Gegenteil, ich bin sehr stolz. Wir haben im brasilianischen Fußball 50 herausragende Fachleute. Da bin ich als zweiter doch gut aufgestellt.“Der in Europa bislang wenig bekannte Luiz Antônio Venker Menezes muss gleich zwei Mammutaufgaben bewältigen: Die „Hexa“ im eigenen Land gewinnen und der „Selecão“ den spielerischen Glanz früherer Zeiten einhauchen – der verpönte Dunga-Defensivstil und das enttäuschende Viertelfinal-Aus bei der WM in Südafrika tun immer noch weh.Der CBF formulierte in einer Mitteilung: „Laut (Verbandspräsident) Ricardo Teixeira war das Verlangen von Mano Menezes besonders wichtig, das brasilianische Nationalteam mit einem konkurrenzfähigen Stil zu bewaffnen.“ Das „Gesicht des brasilianischen Fußballs“ soll wieder von einer „Spielfreude und Qualität geprägt sein, die sich Fans und Medienvertreter erträumen“.„Gute Wahl“, kommentierte der frühere Nationalstürmer Ronaldo auf Twitter. „Meinem Freund und Trainer das größte Glück der Welt. Großartige Herausforderungen für einen großartigen Mann. Brasilien vertraut dir.“ Der WM-Rekordtorschütze spielte zuletzt unter Menezes bei den Corinthians und gratulierte dem Coach mit seinen Mannschaftskollegen bei der Pressekonferenz.Seinen größten Erfolg feierte Menezes bislang beim Gewinn der Copa do Brasil 2009 mit den Corinthians. Der Überraschungskandidat kennt sich mit Neuanfängen aus: Erstmals machte Menezes auf sich aufmerksam, als er vor fünf Jahren Grêmio in die erste Liga führte und mit dem Club aus Porto Alegre zwei Jahre später das Finale der Copa Libertadores erreichte. Auch den Traditionsclub Corinthians brachte er aus der zweiten Spielklasse zurück ins Rampenlicht.Seine Pläne für den Neuaufbau der „Selecão“ wollte der frühere Verteidiger vor seiner offiziellen Vorstellung am Montag jedoch noch nicht verraten. „Ich verstehe die Sorge und Neugier von jedem“, sagte Menezes. „Ich werde ab Montag über den Kader sprechen.“dpa