Im italienischen Cup ist der Titelverteidiger längst ausgeschieden, in der Serie A abgeschlagen. Zwei Jahre nach dem Champions League-Titel unter Jose Mourinho ist Inter Mailands Erfolgsära offenbar zu Ende. Der Triple-Sieger von 2010 Trainer Claudio Ranieri steht vor der Ablösung, einige Altstars vor dem Abschied.Klar scheint, dass Inters Präsident Massimo Moratti die „Nerazzurri“ revolutionieren wird. Und er wird mit der Trainerposition anfangen, auch wenn er Ranieri im Stadion Giuseppe Meazza noch in Schutz nahm. „Es war nicht seine Schuld“, erklärte der Öl-Magnat. Dennoch wird in Mailand bereits Ex-Chelsea-Coach Andre Villas Boas als Nachfolger für den glücklosen Ranieri gehandelt. Nach dem Abschied von Erfolgstrainer Mourinho wäre der Portugiese bereits Inters fünfter Trainer in zwei Jahren.Wie schon beim 0:1 in Frankreich kassierte Inter auch in Mailand ein unnötiges Gegentor in der Schlussphase und verspielte damit den Viertelfinal-Einzug. Diego Milito hatte die Gastgeber in der 75. Minute in Führung gebracht. Brandao zerstörte in der Nachspielzeit Inters Hoffnungen auf eine Verlängerung. Inters Siegtreffer durch den Elfmeter von Giampaolo Pazzini kurz vor Abpfiff blieb wertlos.„Mehr ist für das Team derzeit einfach nicht drin“, räumte Ranieri ein. Der Coach beklagte zwar Inters Pech in den beiden Spielen, erwies sich aber mit den Komplimenten an Marseille als fairer Verlierer. Inter brauche keine Revolution, aber einen Neuanfang, betonte Ranieri, der sich bei den Fans für die „wunderbare Unterstützung“ bedankte. Mit seinem Abschied hat sich Ranieri offenbar bereits abgefunden. „Es ist immer die Schuld der Trainer. Wir werden dafür bezahlt, den Kopf hinzuhalten“, sagte er.Groß war der Jubel natürlich bei Olympique. Mit dem erstmaligen Einzug ins Viertelfinale der Champions League seit dem Titelgewinn 1993 gab Trainer Didier Deschamps der bisher verkorksten Saison eine Wende. „Das ist fabelhaft. In Marseille wird es nun ein wenig verrückt zugehen“, sagte Frankreichs Ex-Internationaler nach dem Schlusspfiff.Helden der Franzosen waren der im Finish ausgeschlossene Torhüter Steve Mandanda, der Inter mit zahlreichen Paraden zur Verzweiflung brachte, sowie „Notnagel“ Brandao. Der Brasilianer war erst im Jänner aufgrund von Personalproblemen bei Olympique aus seiner Heimat wieder nach Marseille zurückgekehrt. In Mailand war er erst in der 88. Minute aufs Spielfeld gekommen. „Als ich ihn eingewechselt habe, hat er einfach gesagt: Ich treffe, da bin ich mir sicher“, berichtete Deschamps.