Rund 450 Kilometer Luftlinie von der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel werden ungeachtet der politischen Krise an diesem Freitag in Sotschi die rekordträchtigen Weltspiele der Behindertensportler eröffnet. Von fröhlicher Leichtigkeit ist vor den neun Wettkampftagen alllerdings wenig zu spüren. Das Team aus der Ukraine ist angereist und will starten. Vor Teil zwei der PR-Spiele von Russlands Präsidenten Wladimir Putin hagelte es Absagen aus der internationalen Politik und aus Königshäusern, die dem Behindertensport große Aufmerksamkeit widmen. Schwedens Kronprinzessin Victoria, die norwegische Prinzessin Martha Louise, der britische Prinz Edward und Vertreter der niederländischen Königsfamilie werden fehlen.In Sotschi und Krasnaja Poljana herrschte vor der Eröffnung am Freitag rege Betriebsamkeit. Im Biathlon- und Langlaufkomplex „Laura“ wurde noch gehämmert und gebohrt. Fachleute und zahlreiche Helfer präparierten mit altem Schnee aus Depots die teils matschigen Pisten und Loipen. Und Besserung ist nicht in Sicht: Die Wetterexperten prognostizieren bis zu 15 Grad Celsius. Neuer Schnee: Fehlanzeige.Sir Philip Craven, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), erwartet dennoch ein einmaliges Sport-Spektakel. „Die Rolle des IPC besteht in Sotschi darin, zusammen mit dem Sotschi 2014 Organisationskomitee die bisher besten Paralympics-Winterspiele für die Sportler zu organisieren, die Jahre ihres Lebens damit verbracht haben, hierherzukommen“, sagte der frühere Rollstuhl-Basketballer. Zumindest über eine Rekord-Beteiligung darf er sich freuen. 46 Nationen und damit zwei mehr als in Vancouver werden teilnehmen, darunter die vier Neulinge Brasilien, Kirgistan, Türkei und Usbekistan. 575 Athleten (2010: 504) kämpfen in 72 Entscheidungen (2010: 64) um Medaillen.dpa