Erst vergangene Woche war Henrik Kristoffersen in Bozen und hat dort mit STOL gesprochen (siehe Videointerview).„Ich möchte, was alle sonst irgendwo in Europa haben. Ich möchte den gleichen Deal, den alle haben“, gab sich Kristoffersen während der Italien-Tour der alpinen Ski-Herren bestimmt. Der 22-Jährige hatte im November Klage gegen den norwegischen Verband eingebracht, um einen umfangreichen Sponsorvertrag mit Red Bull durchzuboxen.Der Norges Skiforbund vertritt dagegen die Ansicht, dass Kristoffersen eine Athletenvereinbarung unterzeichnet hat, die klar regelt, dass die Norweger auf Helm und Mützen nur für den Verbandssponsor Telenor werben dürfen.Kristoffersens wollte mit Red-Bull-Helm startenIn der vergangenen Woche hatte ein Gericht in Oslo Kristoffersens Antrag auf eine Einstweilige Verfügung abgelehnt. Der Technik-Spezialist wollte erreichen, mit Red-Bull-Helm starten zu dürfen, bis die Rechtssache geklärt ist. „Natürlich ist das eine Enttäuschung. Aber ich denke, niemand sollte in dieser Situation sein“, erklärte Kristoffersen. „Ich denke, es ist dumm, dass wir an diesem Punkt sind.“Er werde mit seinem Vater Lars, der ihm auch als Manager zur Seite steht, alle juristischen Mittel ausschöpfen. „Red Bull ist ein unglaublicher Sponsor, ganz ehrlich. Sie helfen mir in so vielen Bereichen, deswegen ist es so wichtig für mich. Und mit dem Vertrag könnten sie mir noch mehr helfen“, betonte Kristoffersen. Wenn die Vereinbarung am Ende nicht zustande kommt, wäre das „sehr schade“.Gespanntes Verhältnis mit CheftrainerDurch den Disput habe auch die Beziehung zu Norwegens steirischem Cheftrainer Mitter, der Kristoffersen seit Jahren begleitet, Schrammen abbekommen. „Im Moment ist es wirklich schwierig. Ich meine, wir sind keine Feinde oder so. Ich kenne Christian seit etwa sechs Jahren, und es hat schon davor Auseinandersetzungen gegeben.“ Nachsatz: „Man streitet immer nur mit Personen, denen man vertraut, und nicht mit seinen Feinden.“Die gemeinsame Basis mit den Teamkollegen wie Svindal oder Kjetil Jansrud sei hingegen intakt. „Wir verstehen uns so wie davor. Das ist kein Problem“, beteuerte Kristoffersen, der mittlerweile eine Wohnung in Salzburg bezogen hat.Skifahren befreit vom mentalen StressSkifahren sei im Moment eine willkommene Ablenkung von dem mentalen Stress. Der wahre Leidtragende der Angelegenheit sei aber Kristoffersens Vater. „Ohne meinen Vater wäre ich jetzt gar nicht hier“, sagte er. „Er kümmert sich um die ganze Sache. Es ist sicher anstrengender für ihn als für mich.“apa