Der Torhüter rammte kurz vor Schluss FSV-Stürmer Aristide Bancé im Strafraum zu Boden und sah dafür die Rote Karte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Eugen Polanski in der 90. Minute zum 1:1 (0:1). „Es ist natürlich bitter, dass wir hier noch den Ausgleich bekommen. Ich muss erst mit Jens über die Szene reden“, sagte VfB-Sportdirektor Horst Heldt.Vor 20.300 Zuschauern hatte Pawel Pogrebnjak (11.) die Gäste in Führung gebracht und vom ersten Bundesligasieg seit elf Wochen träumen lassen. Mit 13 Punkten hängt der VfB als 15. weiter im Tabellenkeller fest. „Die Mannschaft hat gefightet und alles gegeben“, meinte Heldt. Die zu Hause immer noch ungeschlagenen Mainzer stockten ihr Punktekonto auf 24 auf und liegen damit weit über Soll.Die Schwaben präsentierten sich am Bruchweg zunächst unbeeindruckt vom Wirbel um Lehmann, für den der 40-Jährige mit seiner Weigerung gesorgt hatte, die wegen seiner Kritik an der Vereinsführung verhängte Geldstrafe in Höhe von 40.000 Euro zu bezahlen. In der vor allem nach der Pause emotionalen Begegnung avancierte der Routinier mit einigen schauspielerischen Einlagen zum Buhmann der Mainzer Fans, die nach dem Abpfiff hämisch skandierten: „Lehmann auf den Zaun.“ Zu diesem Zeitpunkt hatte der VfB-Torhüter das Stadion bereits kommentarlos durch den Zuschauereingang verlassen.Mit seiner Unbeherrschtheit gegen Bancé, der ihn kurz zuvor leicht attackiert hatte, erwies Lehmann seiner Mannschaft einen Bärendienst und erntete massive Kritik aus dem gegnerischen Lager. „Das zeigt seinen Charakter und hat mit Sport nichts mehr zu tun. Er ist ein Mensch, der sich in Emotionen und Aggressivität aalt. Es geht ihm immer nur um sich selbst“, meinte FSV-Präsident Harald Strutz.dpa