Die unberechenbare Welt der Politik brachte den Plan jedoch durcheinander. Um 14.44 Uhr war die Südtirolreise der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel schon Geschichte. Die Ereignisse um den Rücktritt des deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler brachten das gewollte Programm der Bundeskanzlerin total durcheinander.Aus dem Südtirol-Abstecher wurde ein Berliner Spießrutenlauf, aus dem gemütlichen Abendessen im Kreis der deutschen Fußballer in Girlan ein Sitzungs- und Erklärungsmarathon in Berlin.Ursprünglich hätte die Kanzlerin um 18.10 Uhr in Bozen von Innsbruck mit einem Hubschrauber kommend eintreffen sollen. Bis 20.30 Uhr war der Besuch im Hotel „Weinegg“ geplant, dann sollte der Rückflug nach Innsbruck verfolgen. Der Köhler-Rücktritt machte der geplanten Mut-Zusprechung für die WM in Südafrika einen Strich durch die Rechnung.Irgendwie passt die Merkel-Absage zur Situation um die deutsche Mannschaft. Nach den verletzungsbedingten Absagen von Simon Rolfes, René Adler, Michael Ballack, Christian Träsch und Heiko Westermann nun ein weiterer Tiefschlag.Aus der Ruhe bringen lassen sich die deutschen Nationalspieler dadurch aber nicht. „Wir haben ein Ziel vor uns. Und das heißt, dass wir uns darauf konzentrieren müssen“, ließ der neue Kapitän Philipp Lahm durchblicken. Tatsache ist, dass die jüngste deutsche Nationalmannschaft seit 1934 (Durchschnittsalter 25,28 Jahre) einen extrem homogenen Eindruck macht in diesen Girlaner Tagen. Lahm: „Die vielen jungen Spieler bringen einen frischen Wind mit, der ansteckend wirkt. Die Stimmung ist gut, jeder kann gut mit jedem, und das ist nie falsch.“Bleibt nur noch abzuwarten, wer von den 24 „Übriggebliebenen“ von der WM zu Hause bleiben muss. Nachdem zuerst eine Entscheidung für heute Mittag angekündigt war, wurde sie gestern auf unbestimmte Zeit verschoben. Heute Abend um Mitternacht läuft die Frist ab.D