Als erster Motorsportler der Welt kann der Franzose in einer Weltserie zum achten Mal in Folge Weltmeister werden.Loeb bildet zusammen mit Sebastien Ogier wieder das Citroen-Werksteam, muss sich aber wegen der eklatanten Regeländerungen wie die Konkurrenz mit einem völlig neuen Auto abfinden. Dass er Sportgeschichte schreiben kann, ist dem Elsässer vor seiner möglicher Weise letzten Saison bewusst. „Ich äußere mich dazu nur zurückhaltend. Es ist aber schwierig, ein anderes Ziel zu sehen. Mein Ziel kann ja nur sein, meinen Titel zu verteidigen und wieder Weltmeister zu werden“, sagte der Ausnahme-Rennfahrer, warnte aber: „Es gibt wegen der neuen Regeln viele unbekannte Faktoren.“2011 ist tatsächlich so ziemlich alles neu in der Rallye-WM, nachdem der Motorsport-Weltverband (FIA) wie auch in der Formel 1 sehr auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung achtet. Die noch Serien näher gewordenen Autos haben nun die S2000-Boliden als Basis und werden lediglich mit besseren Aerodynamik-Paketen ausgestattet, um zum WRC zu werden.Gefahren wird ab sofort mit 1600-ccm-Turbomotoren, statt wie bisher mit 2-Liter-Turbos. Die kürzer gewordenen Autos haben weniger Elektronik, es gibt kein Mitteldifferenzial und keine Schaltwippen mehr. Viele Teile müssen eine längere Lebensdauer haben. Insgesamt setzen die Rallye-Autos auf das gleiche Konzept, wie es auch für die Tourenwagen-WM (WTCC) gilt.Damit können Hersteller ohne zusätzliche Entwicklungskosten in beiden Kategorien antreten, also wird zusätzlich Geld gespart. Loeb lenkt nun einen Citroen DS3 (statt eines C4), Ford tritt mit dem Fiesta RS statt wie bisher mit einem Focus an. Ab Sardinien ist Mini mit einem Countryman am Start. 2011 gibt es am Ende jeder Rallye auch eine „Power Stage“ genannte TV-Prüfung, bei der es Bonuspunkte zu gewinnen gibt. Für den Sieg an sich gibt es aber weiterhin 25 WM-Punkte.Viele Unbekannte also, denn die Fahrer müssen sich wohl oder übel auch einen etwas neuen Fahrstil angewöhnen. Loeb wird zumindest im verschneiten Schweden aber noch nicht alles zerreißen. Er setzt auf den Untergrund Schotter, auf dem die Mehrzahl der Rallyes 2011 stattfindet.Auch der ehemalige Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen ist wieder mit von der Partie. Das Antreten des Finnen war nach dem Tod dessen Vaters einige Zeit fraglich gewesen. Nun ist der 31-Jährige aber trotz des bösen Unfalls seines ehemaligen F1-Kollegen Robert Kubica wieder am Start, sein Privatteam heißt „Iceracing 1“.Kalender Rallye-WM 2011: 10.-13. Februar: Schweden, 4.-6. März: Mexiko, 25.-27. März: Portugal, 15.-17. April: Jordanien, 6.-8. Mai:Italien (Sardinien), 27.-29. Mai: Argentinien, 17.-19. Juni: Griechenland, 29.-31. Juli: Finnland, 19.-21. August: Deutschland, 9.-11. September: Australien, 30. September-1. Oktober: Frankreich, 21.-23. Oktober: Spanien, 11.-13. November: Großbritannien.apa