Die einstigen Konkurrenten spielen nun im Duett: Mesut Özil und Kaká, die bei Real Madrid bislang um den Posten des Spielmachers gerungen hatten, bringen den spanischen Fußball-Rekordmeister gemeinsam auf Titelkurs.Der Deutsche und der Brasilianer führten die „Königlichen“ zu einem 3:1-Sieg über Real Saragossa, der die Madrilenen ihrer 32. Meisterschaft einen Schritt näher brachte. Da der FC Barcelona (45 Punkte) beim FC Villarreal über ein 0:0 nicht hinauskam, baute Real (52) seinen Vorsprung auf sieben Zähler aus.Özil gefeierter HeldÖzil war beim Sieg über das Schlusslicht der Primera División am Samstagabend der gefeierte Held der Madrilenen. Der Ex-Bremer gab die Vorlage zu Cristiano Ronaldos Führungstreffer (48. Minute) zum 2:1 und schoss das Tor zum 3:1 selbst (55.).Damit gelang dem Deutschen erstmals seit zehn Monaten ein Torerfolg in einem Punktspiel. „Özil dirigierte das Real-Spiel nach Belieben und war erneut der beste Akteur auf dem Platz“, schwärmte das Sportblatt „Marca“.Auch Kaká glänzteNeben dem Deutschen glänzte der einstige Weltklassespieler Kaká, der nach Saragossas Führungstor den Ausgleich (31.) erzielte und den Treffer Özils vorbereitete. Die beiden Spielmacher hatten bislang als Konkurrenten gegolten: Nur einer von beiden könne das Angriffsspiel der Weißen dirigieren, hieß es.In der Presse wurde bereits spekuliert, Kaká werde noch in diesem Winter nach Frankreich zu Paris St. Germain wechseln. „Diese Gerüchte gingen nicht von mir aus“, betonte der Brasilianer, der bei Real seit Monaten darum kämpft, an seine alte Form anzuknüpfen.In dem Tandem Özil/Kaká scheint Trainer José Mourinho eine neue Formel gefunden zu haben, die nicht nur das Spiel der Madrilenen ansehnlicher macht, sondern auch zum Erfolg führt. „Es ist leicht neben Özil zu spielen, denn er ist sehr intelligent“, lobte der Brasilianer das Zusammenspiel. Der Ex-Bremer ergänzte: „Kaká ist mein Freund. Im Training schießen wir viele Tore.“Mourinho mied PressekonferenzMourinho hielt sich trotz des Erfolgs bedeckt, mied die Öffentlichkeit und schickte nach der Partie seinen Assistenten Aitor Karanka zur Pressekonferenz. Anscheinend wollte der Portugiese Fragen nach einem unrühmlichen Zwischenfall aus dem Weg gehen, der sich im Anschluss an den „Clásico“ bei Barça ereignet hatte.Der Coach war nach Reals Pokal-Aus in der Nacht zum Donnerstag von Pressefotografen dabei beobachtet worden, wie er in der Tiefgarage des Camp-Nou-Stadions vor dem Auto des Schiedsrichters wartete und diesen dann übel beschimpfte.Die renommierte Zeitung „El País“ titulierte Mourinho als einen „Trainer-Hooligan“ und kam in einem Porträt zu dem Schluss: „Der Real-Coach hat alles, um glücklich zu sein und weltweit anerkannt zu werden. Aber mit seiner Unreife eines Jugendlichen und seiner Intoleranz eines Militärdiktators macht er sich selbst das Leben schwer.“dpa