Die Enttäuschung nach dem Zweitrunden-Aus beim Masters-Turnier in Paris dürfte der Russe aber rasch überwunden haben, wurde er doch gestern auf besondere Weise in den Ruhestand verabschiedet. Nachdem der letzte Ball beim 4:6, 7:5, 4:6 gegen den Argentinier Juan Martin del Potro gespielt war, überraschten aktuelle ATP-Spieler wie Novak Djokovic und ehemalige Weggefährten wie Albert Costa den 29-Jährigen auf dem Platz - von den 10.000 Zuschauern gab es Ovationen.„Diesen Tag werde ich nie vergessen“, sagte Safin mit Tränen in den Augen. Andere Tennis-Stars wie Roger Federer und Andy Murray verabschiedeten sich per Videobotschaft von dem Russen, der mit den Triumphen bei den US Open 2000 sowie den Australian Open 2005 seine größten Erfolge feierte. „Für mich schließt sich eine Tür, aber hoffentlich geht eine andere auf. Wenn ich in meinem weiteren Leben auch nur zehn Prozent meines Tennis-Erfolges haben werde, kann ich zufrieden sein“, sagte er.Zuvor hatte Safin in dem Duell mit del Potro noch einmal seine Klasse aufblitzen lassen und das Publikum mit zum Teil spektakulären Punkten beeindruckt. „Es war ein gutes Spiel mit knappen Entscheidungen - ich hatte die Chance“, räumte Safin ein. „Heute packe ich alle meine Erinnerungen, meine Siege und Niederlagen in eine kleine Schachtel.“ Der 29-Jährige hatte nach einer Achterbahn- Karriere bereits im Frühjahr verkündet, zum Ende der Saison aufhören zu wollen.Jetzt ist der Moment gekommen. „Nun werde ich mich treiben lassen“, kündigte Safin an. „Ich habe keinen Stress mehr, keine Termine, kein Training, nichts. Ich habe alle Freiheiten dieser Welt - ich bin sicher, das wird ein Spaß.“dpa