Das Schweigen ist gebrochen: Erstmals wieder gibt Schwazer Einblick in seinen Seelenstatus und spricht im Interview mit „Vanity Fair.it“ über eine neue Leichtigkeit in seinem Leben.Es gehe ihm gut, betont Schwazer, er studiere nun Wirtschaft in Innsbruck und führe ein ganz normales Leben.„Eine Situation des Entweder Oder“„Nach Jahren der Enttäuschung bin ich in ein psychologisches Loch gefallen. Irgendwann habe ich nur mehr Zorn gefühlt. Ich habe zu mir gesagt: Entweder du gibst den Sport sofort auf oder du machst es so wie die anderen, wie viel zu viele anderen“.Der Rest ist bekannt: Schwazer wurde am 30. Juli, wenige Tage vor seinem Rennen über 50 Kilometer bei den Olympischen Spielen in London positiv auf das Dopingmittel Epo getestet.Kurz darauf erklärte der 27-Jährige, das Mittel in der Türkei gekauft und es sich selbst gespritzt zu haben.Niemand habe davon gewusst, er habe alleine gehandelt, betonte Schwazer immer wieder.Schwazer und Kostner: „Im April feiern wir unser Fünfjähriges“ Jetzt führe er ein „normales Leben“. Und obwohl zahlreiche böse Zungen ein schnelles Liebes-Aus zwischen Schwazer und der Eisprinzessin Carolina Kostner prophezeit hatten, dazu ist es nicht gekommen.„Im April feiern wir unser Fünfjähriges. All das was vorgefallen ist, hat uns noch stärker zusammengeschweißt. Wenn es eine Person gibt, die das was ich gemacht habe, verstehen und mir verzeihen kann, dann ist sie es. Wir Sportler leben ein extremes Leben, wir sind einem ständigen Druck und eiserner Disziplin ausgesetzt“, so Schwazer.„Niemand nimmt mir das Gold von Peking“ Über sein Olympia-Gold in Peking lässt der Kalcher nach wie vor nichts kommen: „Ich habe sofort gefordert, dass sämtliche Analysen veröffentlicht werden. Damals hatte ich nahezu Werte, die auf eine Anämie hindeuteten. Eine Tatsache, die mit der Einnahme von EPO unvereinbar ist. Ich habe einen Fehler gemacht, das sage ich immer wieder, aber niemand kann mir das Gold von Peking nehmen.“„Wie schön ist es doch, dass ich jetzt nicht nach draußen muss“ Und was gefällt Schwazer an seinem neuen Leben: Er genieße es, „inmitten von 80 Studenten im Klassenzimmer zu sitzen und dem Regen vor dem Fenster zuzusehen. In solchen Momenten denke ich: Wie schön ist es doch, dass ich jetzt nicht nach draußen muss“.joi