Die großen Erwartungen nach dem Ausfall von Kapitän Michael Ballack und die gestiegene Verantwortung scheinen den Mittelfeldspieler nicht zu belasten. „Auch wenn Ballack bei der WM dabei gewesen wäre, hätte ich mehr Verantwortung gehabt. Ich weiß was ich kann und dass ich das auf dem Platz zeigen muss“, so Schweinsteiger.Die Verantwortung dürfe aber nicht nicht nur auf seinen Schultern liegen. Jeder in der Mannschaft könne seinen Teil dazu beitragen, so der Vize-Kapitän der deutschen Nationalmannschaft.Im Verein trage er bereits viel Verantwortung. „Die Saison bei den Bayern ist gut gelaufen. Die ganze Mannschaft hat sich nach vorne entwickelt, auch das zentrale Mittelfeld“, unterstrich der 26-Jährige in Eppan. Sein Sprung von „Basti“/„Schweini“ zum Führungsspieler sei ein „normaler Prozess“, den jeder Spieler durchmache.Maßgeblich dazu beigetragen hat einerseits Bayern-Präsident Uli Hoeneß, der ihm jahrelang in den Hintern trat. Und der vor einem Jahr in München angetretene Trainer Louis van Gaal löste den letzten Schub aus.Für Teammanager Oliver Bierhoff hat die großartige Saison beim FC Bayern Schweinsteiger den letzten „Schub“ zum Führungsspieler gegeben: „Er hat den Schritt vom Schweini, vom Basti zum Bastian Schweinsteiger vollzogen.“ Für den Spieler selbt hat sich „jeder der Bayern-Spieler nach vorne entwickelt. Der Hauptgrund bei mir war, dass ich jetzt im Mittelfeld in der Zentrale bin“, sagte Schweinsteiger.Die Versetzung vom Flügel ins Zentrum beschleunigte seinen Reifeprozess. „Die Zeiten mit Dribbling, nach innen ziehen und ein Tor machen, sind vorbei“, schilderte Schweinsteiger seine Wandlung auf dem Fußballplatz: „Ein viel schöneres Gefühl als ein Tor zu schießen, ist es, ein Spiel zu Null zu gewinnen.“Zusammen mit dem Stuttgarter Sami Khedira sei er in der Mannschaft das Bindeglied zwischen Defensive und Offensive. Das Hauptaugenmerk auf dem Platz liege darauf, Ordnung zu halten und kompakt zu stehen. „Er ist ein guter Spieler, er fügt sich gut ein“, sagte Schweinsteiger über den knapp drei Jahre jüngeren und unerfahrenen Stuttgarter, dem er riet: „Sami Khedira muss so spielen, wie ein Sami Khedira spielen kann. Dann kann er uns helfen.“Zusammen müsse man „die richtige Mischung finden und nicht zu offensiv, aber auch nicht zu defensiv spielen.“In dieser Rolle will Schweinsteiger „sein eigenes Profil schaffen.“ Zwar könne man sich von Spitzenspielern wie Xavi oder Lampard einiges abschauen, aber „andere kopieren geht nicht.“ rb/dpa