„Wie sie wissen, strebe ich eine weitere Amtsperiode an. Das werden die letzten vier Jahre sein, die ich als Kandidat zur Verfügung stehen werde“, sagte der Schweizer in seiner Ansprache zu den Delegierten der 53 europäischen Mitgliedsverbände im Grand Palais.Dem Fußball-Weltverband (FIFA) steht auf seinem Kongress am 1. Juni in Zürich die Wahl des Präsidenten ins Haus. Neben dem 75-jährigen Schweizer, der seit 13 Jahren im Amt ist, sich aber immer wieder Kritik ausgesetzt sieht, wird sich auch der aus Katar stammende Mohamed Bin Hammam, der Chef des asiatischen Verbandes (AFC), um das höchste FIFA-Amt bewerben. Als zweiter Herausforderer versucht sich derzeit der US-Journalist Grant Wahl zu profilieren. Der 37-Jährige, der sich als Protest-Kandidat sieht, wurde ebenfalls in der Seine-Metropole gesichtet.Blatter und Bin Hammam eröffneten in der französischen Hauptstadt, wo im Vorfeld der UEFA-Tagung auch Wahl Lobbying betrieb, ihren Wahlkampf. „Ich lade Sie ein, weiter mit der FIFA und dem Präsidenten zusammenzuarbeiten. Wir sollten uns bemühen, gemeinsam dieses Abenteuer weiterzuführen“, sagte Blatter, um den zuletzt spekuliert worden war, er könnte sogar Ambitionen über das Jahr 2015 hinaus haben. Den Namen von Bin Hammam nannte Blatter in seine Rede nicht.Der Asiate hingegen kritisierte den Amtsinhaber massiv. „Herr Blatter hat zwei Mandate bekommen, wurde ein drittes Mal gewählt und bewirbt sich jetzt ein viertes Mal, aber in den vergangenen drei, vier Jahren hat sich nichts geändert, nichts bewegt. Unter der Führung des Schweizers stagniert der Fußball“, wetterte der 61-Jährige, der am Montag in Paris mit Nicolas Leoz, dem Präsidenten des südamerikanischen Verbandes (CONMEBOL), Gespräche geführt hatte.Wahl, ein Fußball-Experte von „Sport Illustrated“, verglich vor kurzem die Transparenz der FIFA mit dem einstigen „Mubarak-Regime“ in Ägypten. Der Journalist, der nach eigenen Angaben zu mehr als 150 der 208 FIFA-Mitgliedsverbände Kontakte knüpft, nützt das UEFA-Treffen in Paris nicht nur zum Lobbying. Um offiziell für die FIFA-Wahl kandidieren zu dürfen, benötigt er bis 1. April die schriftliche Unterstützungserklärung eines Mitgliedsverbandes.APA/Reuters/dpa/AFP